Am Mittwochabend war Mario Barth in seiner RTL-Sendung "Mario Barth deckt auf" zu sehen. In der Show geht der Comedian dem Anschein nach investigativ an verschiedene Themen und Phänomene heran. Was harmlos scheint, steht derzeit stark in der Kritik. Denn für seine vergangene Sendung erntete der 46-Jährige einen Shitstorm.
Das war passiert:
In der Folge am 13. März ging es darum, die aktuell diskutierten Diesel-Grenzwerte infrage zu stellen. Barth griff zu kuriosen Methoden, um die festgelegten Werte lächerlich zu machen.
Um dem Zuschauer "die Augen zu öffnen" wollte der Comedian aufzeigen, dass einige alltägliche Dinge eine deutlich höhere Belastung für die Gesundheit darstellen als Dieselabgase.
Hierfür verglich er die Messwerte verschiedener Tätigkeiten wie das Rauchen einer Zigarette mit dem Diesel-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Sein Ergebnis:
Die vermeintlich investigative Sendung stellte falsche Behauptungen auf, denn kurz mit 50 cm Abstand gemessene Werte sind mit den Diesel-Jahresgrenzwerten nicht zu vergleichen.
Das ist nicht nur Experten, sondern auch den Zuschauern der Sendung aufgefallen. Für die Diesel-Thesen erntete Mario Barth deshalb ordentlich Kritik. Bei Twitter gab es einen Shitstorm zu der Sendung.
Die ZDF-Sendung hat einen Tag vor der Ausstrahlung von "Mario Barth deckt auf" in der eigenen Sendung alle Argumente von Barth widerlegt. Daraufhin haben die Medienkritiker von "Kobuk!" die Gunst der Stunde genutzt und schnitten die Argumente aus "Die Anstalt" und "Mario Barth deckt auf!" in einem Video gegeneinander.
Doch schaut mal selbst:
Der Branchendienst "DWDL" hat beim Sender nachgefragt.
„DWDL“ hält diese Einlassungen von RTL nicht für plausibel und kritisiert Barths Sendung als „populistisch, einseitig, falsch“, gar als „journalistischen Offenbarungseid“.
Demnach arbeite niemand im Sender unmittelbar an der Barth-Show mit, weil das Format von einer Produktionsfirma produziert und intern als Comedy- oder Unterhaltungsformat eingestuft werde – während der Zuschauer die „aufgedeckten“ Inhalte vermutlich für voll nimmt.
Verantwortlich für die Sendung sei bei RTL der Unterhaltungschef Markus Küttner. Fachkenntnisse zu Diesel-Grenzwerten oder journalistischer Aufarbeitung wissenschaftlicher Themen würden aber nicht zu seinem Aufgabengebiet gehören, schreibt "DWDL" weiter.
Ein Mitarbeiter von InfoNetwork, dem journalistischen Dienstleister von RTL, soll dem"DWDL" nach eigenen Angaben geschrieben haben: "Wir schämen uns."