Sommeranfang, Ferienbeginn: Deutschland startet spätestens an diesem Wochenende in die Saison des Draußenseins. Als Erstes der 16 deutschen Bundesländer ging Mecklenburg-Vorpommern am Freitag in die großen Ferien. Nächste Woche folgen zunächst Hamburg, Berlin und Brandenburg und am Freitag Schleswig-Holstein und das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Als letztes der 16 Länder kommt Baden-Württemberg am 29. Juli an die Reihe. Bis 2. August hat dann ganz Deutschland schulfrei. Danach soll nach jetzigem Stand trotz Corona-Krise der Schulbetrieb überall wieder nach und nach normal losgehen. In Bayern geht die Schule erst am 8. September wieder los, in Baden-Württemberg sogar erst am 14. September.
Der Sommerurlaub 2020 ist wegen der Corona-Pandemie von großen Unsicherheiten geprägt. Die Bundesregierung hatte erst zum vergangenen Montag die Reisewarnungen für 28 europäische Länder aufgehoben. Für mehr als 160 Staaten außerhalb der EU gilt eine zeitnahe Aufhebung der Warnung als unwahrscheinlich.
Dass sich viele Leute auf freie Tage zu Hause, auf dem Balkon und im Garten einstellen, legte in den letzten Wochen die starke Nachfrage nach Grills, Pools, Sandkästen und Schaukeln in Baumärkten nahe.
Der Inlandstourismus von Sylt bis Oberstdorf dürfte in den kommenden Wochen boomen. Auch das Küstenland Mecklenburg-Vorpommern stellt sich auf viele Besucher ein. Der Geschäftsführer des dortigen Tourismusverbands, Tobias Woitendorf, rechnet im Sommer mit insgesamt rund vier Millionen MV-Besuchern. Das Land mit seinen rund 1,6 Millionen Einwohnern gilt als deutsches Urlaubsziel Nummer eins für Familien. In erster Linie die Ostsee-Inseln Rügen und Usedom sind sehr beliebt. Auch dort gelten natürlich weiterhin Abstandsregeln.
In Mecklenburg-Vorpommern ist beispielsweise noch der Zugang für Tagestouristen ohne Nachweis einer Reservierung in einem Hotel, Ferienwohnung oder Campingplatz verboten. Das könnte für die Menschen aus den Ländern wichtig sein, in denen kommende Woche die Ferien beginnen. Als Nächstes sind Brandenburg, Berlin und Hamburg am 25. Juni dran. Dies aber sind gerade die Länder, deren Bewohner für Tagesausflüge in den Nordosten infrage kommen.
MV-Innenminister Lorenz Caffier (CDU) sagte zwar, sein Land werde keine "Schlagbaumpolitik" betreiben. Aber die Ordnungsämter seien aufgerufen, notfalls mit Unterstützung der Polizei für die Einhaltung der Vorschriften zu sorgen.
(lin/dpa)