Schon bald wieder Urlaub an der Ostsee? Für Geimpfte könnte das möglich sein.Bild: imago images / Chris Emil Janssen
Deutschland
Was wird in diesem Jahr aus dem Urlaub?
Darüber machen sich viele Menschen in Deutschland in Zeiten der
Pandemie noch weit mehr Gedanken als sonst. Sinkende
Corona-Neuinfektionsraten schüren zumindest die Hoffnung auf Urlaub
im Inland. So sind beispielsweise in den Küsten-Bundesländern und im
Süden vorsichtige Tourismus-Öffnungen in Sicht oder schon angelaufen.
Andernorts wird es dagegen noch etwas dauern. Eine Auswahl:
Schleswig-Holstein
Im nördlichsten Bundesland ist der Tourismus
bereits am 19. April angelaufen – allerdings regional begrenzt. Mit
strikten Vorgaben ging es in der Schleiregion um Schleswig und
Kappeln sowie in Eckernförde los. Wer als Tourist im Norden übernachten will, muss sich demnach alle drei Tage auf Corona testen lassen. Nordfriesland legte am 1. Mai los,
Sylt und die anderen Inseln inklusive. Büsum in Dithmarschen als
drittes Modellprojekt startet am 10. Mai, das vierte von der
Landesregierung ausgewählte Projekt Lübecker Bucht soll ab Sonnabend starten. Der Kreis Ostholstein hat am Mittwoch grünes Licht für die Modellregion gegeben. So dürfen Geimpfte, Genesene und Getestete vom 17. Mai an unter strengen Vorgaben landesweit Gaststätten auch in Innenräumen besuchen und in Beherbergungsbetrieben übernachten, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch bekanntgab. Voraussetzung für die Modellprojekte sind
Corona-Inzidenzen stabil unter der Marke von 100 Neuinfektionen pro
Woche und 100.000 Einwohner. Gäste müssen mit frischem Negativ-Test
kommen und diesen am Zielort binnen weniger Tage wiederholen.
Abgesehen von diesen Regionen liegt der Tourismus aber noch brach.
Niedersachsen
Von der kommenden Woche an gibt es in Gebieten mit
einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 eine Öffnung des Tourismus -
die soll allerdings bis mindestens Ende Mai auf Einwohner
Niedersachsens beschränkt bleiben. Sie können dann wieder in Hotels,
Ferienwohnungen und auf Campingplätzen einchecken, gekoppelt ist das
an negative Schnelltests oder einen Impfnachweis. Über zwei Wochen
hinweg solle zunächst geschaut werden, wie sich der Lockerungsschritt
bewähre, sagte eine Regierungssprecherin am Mittwoch in Hannover.
Eine weitergehende Öffnung des Tourismus für Gäste jenseits des
Landes könne dann in die nachfolgende Corona-Verordnung eingearbeitet
werden, die vom 31. Mai an greift.
Mecklenburg-Vorpommern
Seit Mittwoch dürfen vollständig Geimpfte
aus anderen Bundesländern als Tagestouristen kommen oder ihre
Zweitwohnung aufsuchen. Ansonsten gilt der Lockdown bis 22. Mai, wie
Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte. Eine Woche vorher wolle
das Kabinett beraten, wie es danach weitergeht. Ziel sei eine
Inzidenz von etwa 50, erst dann solle es für Tourismus und
Gastronomie als ersten Schritt Modellregionen wie in
Schleswig-Holstein geben, um zu erproben, was sich bewährt.
Bayern
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte am Dienstag
an, Urlaub im Freistaat zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai in
Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen wieder zu erlauben. In
Kreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen
Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 sollen demnach Hotels,
Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen dürfen.
Hamburg
Anders sieht es in der Hansestadt aus: In Hamburg ist
Tourismus weiter und auf unbestimmte Zeit unzulässig. Der rot-grüne
Senat mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) an der Spitze gilt
als sehr streng bei der Umsetzung der Corona-Einschränkungen.
Entsprechend sind Ferienwohnungen und Hotels für Privatreisende
weiterhin geschlossen.
Berlin
Auch in der Bundeshauptstadt ist noch nicht angekündigt,
die Hotels bald zu öffnen, wenn die Inzidenz unter 100 liegt. Aus
Sicht des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) ist eine
bundesweite Absprache zu Urlaubsmöglichkeiten in den Sommerferien
unverzichtbar. Wenn alles gut laufe, sollten touristische Angebote
aber auch in Berlin zum Sommer hin wieder eine Rolle spielen. Zu
Pfingsten ist - genau wie in Brandenburg - in der Überlegung, die
Außengastronomie zu öffnen.
Baden-Württemberg
Angesichts einer leicht sinkenden
Sieben-Tage-Inzidenz hat die Landesregierung vorsichtig Hoffnung auf
geöffnete Biergärten und Hotelbereiche in den Pfingstferien in
weniger belasteten Regionen gemacht. Er könne sich vorstellen, dass
dies an Pfingsten in Städten und Kreisen möglich sei, in denen
Corona-Infektionszahlen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen
niedrig seien, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)
und betonte das geringere Ansteckungsrisiko im Freien. Verbunden
seien denkbare Lockerungen dann mit entsprechender Teststrategie und
der Vorlage des Impfausweises für vollständig Geimpfte.
(vdv/dpa)