Während die Corona-Krise das öffentliche Leben in Deutschland weitgehend lahmgelegt hat, ist die Situation in den Krankenhäusern hierzulande noch einigermaßen unter Kontrolle. Doch alle Experten sind sich einig: Das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Die weiter steigenden Patientenzahlen werden unser Gesundheitssystem bald vor große Probleme stellen.
Das bestätigt auch der deutsch-amerikanische Arzt Nils Hennig. Er ist Experte für Infektionskrankheiten am Mount-Sinai-Krankenhaus in New York. Die Lage in der US-amerikanischen Metropole beschreibt er im "Heute Journal" als ziemlich aussichtslos. "Die Grenze unserer Kapazitäten ist leider bald erreicht, wahrscheinlich in ein bis zwei Tagen." Dann würden die Patientenzahlen in einem Maß ansteigen, auf das man normalerweise nicht vorbereitet sei.
Schon jetzt versuche man alles, um den bevorstehenden Kollaps zu verhindern. "Wir holen Ärzte aus dem Ruhestand zurück, alles, was nicht lebensnotwendig ist, wird geschlossen. In vielen Fachbereichen sehen wir die Patienten sehr viel weniger." Dennoch werde das nicht ausreichen: "Beatmungsgeräte fehlen, Schutzkleidung fehlt."
Dabei hätte man diese Situation durchaus verhindern können, sagt Hennig und erklärt:
Auch Deutschland sei nicht ausreichend gerüstet, befürchtet der Arzt. "In Deutschland steht leider etwas Ähnliches bevor", sagt er.
Und dann werde auch das deutsche Gesundheitssystem an die Grenzen seiner Kapazitäten gelangen. Beruhigende Aussichten sind das nicht.
(om)