Peter Feldmann wurde für seine Weihnachtsaktion kritisiert.Bild: dpa / Frank Rumpenhorst
Deutschland
Trotz steigender Corona-Infektionszahlen
und zahlreicher angekündigter Demonstrationen in der Frankfurter
Innenstadt hat Oberbürgermeister Peter Feldmann für diesen Samstag
mit preiswerten ÖPNV-Tickets zum Weihnachtsshoppen gelockt - und
dafür Kritik eingesteckt.
So schrieb etwa die Frankfurter Virologin
Sandra Ciesek auf Twitter: "Ist heute der 1. April!???". Eine große
Demo gegen die Corona-Maßnahmen wurde zwar verboten, dennoch gingen
am Samstag sowohl einige "Querdenker", als auch Gegendemonstranten
auf die Straße. Die Polizei war mit einem Großaufgebot unterwegs.
Der Frankfurter Oberbürgermeister entschuldigte sich für seine Aktion
Feldmann entschuldigte sich am Samstag für die Aktion: Diese sei
vor mehreren Monaten geplant worden, schrieb er auf Twitter. "Ich
sehe ein: Sie passt nicht in die jetzige Zeit. Es tut mir leid, wenn
sie als Einladung zum Leichtsinn missverstanden wurde." Am Freitag
hatte der Oberbürgermeister verkündet, dass jeder in Frankfurt mit
einem günstigen Kinderfahrschein statt eines Einzelfahrscheins für
Erwachsene fahren könne, um den Weihnachtseinkauf zu erledigen.
Das Verbot einer Demonstration mit ursprünglich 40.000 erwarteten
Teilnehmern der "Querdenker"-Initiative war am Samstag vom Hessischen
Verwaltungsgerichtshof in Kassel in zweiter Instanz bestätigt worden.
Die Richter begründeten dies mit einer hohen Infektionsgefahr. Die
Initiatoren zogen in nächster Instanz vor das
Bundesverfassungsgericht, wo laut einem Sprecher zeitnah eine
Entscheidung fallen soll. Die "Querdenker" hatten ihre Unterstützer
zudem dazu aufgerufen, trotz des Verbots nach Frankfurt zu kommen und
spontane Versammlungen anzumelden. Zudem waren mehrere
Gegendemonstrationen für Samstag angekündigt.
(lfr/dpa)