Deutschland
08.06.2018, 06:4508.06.2018, 07:24
Flugausfälle in Stuttgart und Frankfurt,
überflutete Straßen und Keller: Im Südwesten, in Hessen und
Nordrhein-Westfalen gab es am Donnerstagabend wieder heftige Unwetter. Letzte Nacht klangen die Gewitter ab – doch die
Verschnaufpause ist wohl nur von kurzer Dauer. Ab Mittag rechnen die
Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wieder mit Schauern
und Gewittern. Lokal herrsche wieder Unwettergefahr, teilte der DWD
auf seiner Homepage mit.
Am Stuttgarter Flughafen war am Donnerstagabend wegen des Unwetters
über Stunden die Abfertigung eingestellt. "Ich gehe davon aus, dass
der Betrieb am Freitag normal stattfinden wird", sagte ein
Polizeisprecher am Freitagmorgen. Passagiere und Mitarbeiter hatten
am Abend in Flugzeugen, Fahrzeugen oder im Gebäude gewartet. Mehrere
Flüge waren annulliert worden.
Flughafen-Mitarbeiter verletzt
Ein Fahrzeug, in dem ein Mitarbeiter des Airports saß, wurde vom
Blitz getroffen. Der Mitarbeiter wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Wie schwer er verletzt wurde, war zunächst nicht bekannt.
"Innerhalb von kürzester Zeit waren in Stuttgart Straßen, Keller und
Unterführungen überflutet", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums
Stuttgart am Freitagmorgen. Auch in Reutlingen, Esslingen und
Mannheim war die Feuerwehr am Donnerstagabend zu zahlreichen
Einsätzen ausgerückt. Keller liefen voll, Straßen waren überflutet.
So sah es am Frankfurter Flughafen aus:
In Hessen traf es vor allem das Rhein-Main-Gebiet. Am Frankfurter
Flughafen konnten am Abend zeitweise keine Flugzeuge mehr starten und
landen. Laut Flughafenbetreiber Fraport fielen rund 180 Flüge aus. In
einem Frankfurter Krankenhaus legte nach Polizeiangaben ein vom
Starkregen ausgelöster Stromausfall den Betrieb größtenteils lahm.
Große Teile der Klinik mussten evakuiert werden, wie ein
Polizeisprecher sagte.
In Nordrhein-Westfalen waren vor allem das Sauerland, das Ruhrgebiet
und das Rheinland betroffen. In Plettenberg im Nordwesten des
Sauerlandes führte Starkregen nach Polizeiangaben zu Ausfällen von
Ampelanlagen, vollgelaufenen Kellern und hochgedrückten Gullydeckeln.
Die Gully-Deckel fliegen:
"Die Lage hatte sich zum Abend wieder beruhigt", sagte eine
Polizeisprecherin am frühen Freitagmorgen.
In Bonn brannten zwei Dachstühle nach Blitzeinschlägen, wie die
Feuerwehr mitteilte. Verletzte gab es nicht. Die Einsatzkräfte hatten
zudem mit vollgelaufenen Kellern und durch Blitzschläge verursachten
Baumbränden zu kämpfen.
Auch in Bayern kam es auch zu Überflutungen, vor allem in Oberbayern
und Oberfranken sowie München. In Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz
hatten die Feuerwehren ebenfalls mit gefluteten Kellern und Straßen
zu kämpfen. Außerdem gab es dort einen Erdrutsch.
(tl/dpa)