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Schneestürme behindern Verkehr – Zugausfälle in Teilen Deutschlands

ICE 4 auf der Geislinger Steige der Filstallinie. Der Albaufstieg auf die Schw
In Teilen Deutschlands kommt es zu Zugausfällen.Bild: www.imago-images.de / Arnulf Hettrich
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Schneestürme behindern Verkehr – Zugausfälle in Teilen Deutschlands

Eisige Kälte, Schneestürme und Glatteis: Die Prognosen für große Teile des Landes waren seit Tagen alarmierend. Doch das große Chaos ist vorerst ausgeblieben.
07.02.2021, 09:25
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Der große Wintereinbruch hat Teile Deutschlands in der Nacht zum Sonntag erfasst, ist aber zunächst hinter den Befürchtungen der Rettungsdienste und Meteorologen zurückgeblieben. Der erste Eisregen fiel bereits am Samstagabend in Teilen Nordrhein-Westfalens und sorgte für spiegelglatte Straßen. Und in Niedersachsen gab es vereinzelt erste Schneeverwehungen. Heftige Schneefälle führten in Thüringen vielerorts zu Unfällen auf glatten Straßen. Die Polizeidienststellen registrierten zunächst keine größeren Probleme.

Bis in die Nacht zum Montag rechnen die Meteorologen mit Schneechaos. In der nördlichen Mitte Deutschlands sei mit 15 bis 40 Zentimeter Neuschnee und Schneeverwehungen bis über einen Meter zu rechnen, hieß es beim Deutschen Wetterdienst (DWD). In Nordrhein-Westfalen erwarteten die Meteorologen am Sonntag auch bei Tageseinbruch weiter mit starken Schneefällen und gefährlichem Eisregen.

Zugausfälle in NRW, Hamburg und der Region Leipzig/Halle

Die Bahn hatte ihre Schneeräumtrupps in Bereitschaft gesetzt, warnte aber trotzdem vor möglichen Zugausfällen. Zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Hamburg und Hannover verkehren Züge derzeit nicht – zwischen Hamburg und Berlin komme es zu Einschränkungen, wie die Deutsche Bahn am Morgen mitteilte. Nicht vom Fernverkehr angefahren werde die Region Leipzig/Halle.

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In manchen Teilen Deutschlands kam es wegen der Unwetterwarnung zu Zugausfällen.Bild: dpa / Bodo Marks

"Besonders starker Wind und Schneeverwehungen machen den Einsatzkräften zu schaffen."In NRW und Niedersachsen war bereits zuvor von Problemen im Regionalverkehr berichtet worden. "In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen ist der Zugverkehr durch starken Schneefall beeinträchtigt", hieß es nun weiter. Die Situation an den Bahnhöfen sei aber ruhig. Die meisten Menschen hätten sich an die Empfehlung des Deutschen Wetterdienstes gehalten und seien zuhause geblieben.

Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt besonders betroffen

Die erste Hälfte der Nacht zum Sonntag ist für die Autobahnpolizeien in Niedersachsen trotz Schneefalls relativ ruhig verlaufen. Auf der A 30 stürzte am Morgen bei Schüttorf ein Lastwagen auf glatter Straße um, der Abschnitt wurde in Fahrtrichtung Osten gesperrt.

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Auf der A 4 zwischen Erfurt und Weimar blieben LKW liegen.Bild: www.imago-images.de / Bernd März

In einem Streifen vom Münsterland bis nach Sachsen-Anhalt meldete der DWD am Sonntagmorgen starke Schneeverwehungen sowie Schneefälle und Schneeverwehungen von Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen. Der DWD warnte für die Nacht auf Sonntag bis Montag vor Schnee mit starken bis extremen Schneeverwehungen über der Mitte Deutschlands.

Milde Temperaturen im Süden

Ganz anders zeigte sich das Wetter am Samstag hingegen im Süden, wo die Menschen deutlich mildere Temperaturen erwarten. Der Grund: Während über der Mitte Deutschlands Kaltluft arktischen Ursprungs liegt, lenken Tiefdruckgebiete über Westeuropa laut DWD sehr milde Luft nach Bayern und Baden-Württemberg.

Ein DWD-Sprecher verwies dabei kürzlich auf den sogenannten Polarwirbel-Split. Normalerweise bewegt sich dieser Luftwirbel kreisförmig direkt über der Region des Nordpols - daher auch der Name. Der Wirbel verstärkt sich regelmäßig im Winter, wenn kein Sonnenlicht die Atmosphäre dort erwärmen kann und diese sich zunehmend abkühlt, was zu einem Druckabfall in der Höhe führt. Kommt es zu einem "Ausbruch", teilt sich der Wirbel und kann sich verlagern. "So einen Ausbruch gibt es immer wieder mal – aber diesmal erwischt es uns voll", sagte der Experte.

In Teilen Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens und Sachsen-Anhalts galt am Samstag die Höchste Warnstufe des DWD. Am Alpenrand gab es Warnungen vor schweren Sturmböen, im Norden und der Mitte vor Sturm- und Windböen. Im Vorfeld hatten Meteorologen von einem "denkwürdigen Ereignis mit Seltenheitswert" – und Vergleiche zum Winter 1978/79 gezogen, als bei einer Schneekatastrophe in Norddeutschland das Verkehrs-, Versorgungs- und Kommunikationsnetz zusammenbrach.

(lau/dpa)