Das Orkantief "Ylenia" führte zu Hunderten Einsätzen von Polizei und Feuerwehr.Bild: imago images / papp
Deutschland
Weiten Teilen Deutschlands droht an diesem
Freitag schon der nächste Sturm. Nachdem "Ylenia" erst am Donnerstag
viele Bäume umstürzen ließ, auf den Straßen zu Unfällen mit einigen
Toten und Verletzten führte, den Bahnverkehr durcheinanderbrachte und
Schulausfälle verursachte, kommt von der Nordsee bereits das nächste
Orkantief namens "Zeynep".
Schwerpunkt dieser neuen schweren Sturm- beziehungsweise sogar
Orkanlage sei vom Freitagnachmittag bis Samstagfrüh die Nordhälfte
Deutschlands, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes
(DWD) voraus.
Vielerorts Unterrichtsausfälle
Mancherorts dürfte auch am Freitag – wie teils schon am
Donnerstag - wieder der Schulunterricht beeinträchtigt sein oder ganz
ausfallen. So teilte der Landkreis Goslar in Niedersachsen mit, dass
die Schüler und Schülerinnen nicht überall befördert werden könnten.
Deshalb wurde dort der Präsenzunterricht in allen allgemein- und
berufsbildenden Schulen abgesagt. Aus Hamburg hieß es,
Sorgeberechtigte könnten selbstständig entscheiden, ob ihr Kind zu
Hause bleibt, sie sollten dann aber unbedingt die Schule informieren.
"Sturmfrei" heißt es in einigen Bundesländern.Bild: dpa / Philipp von Ditfurth
Großflächige Störungen des Zugverkehrs
Die Deutsche Bahn erwartet bis einschließlich Samstag
Verspätungen und Zugausfälle. Auch noch am späten Donnerstagabend war
der Fernverkehr weitgehend eingestellt. "Zwischen Leipzig, Berlin und
Hamburg verkehren wieder einzelne ICE-Züge", informierte die Bahn auf
ihrer Website und verwies auf "besondere Kulanzregelungen für die
Gültigkeit bereits gekaufter Fernverkehrstickets".
Noch bis voraussichtlich Samstag müssen Bahnreisende mit Einschränkungen rechnen.Bild: dpa / Bludau Foto
Gefahr von weiterer Sturmflut
Für die deutsche Nordseeküste wird auch für Freitag wieder vor
Sturmflut-Gefahr gewarnt. Sturmfluten an sich seien durchaus normal,
in der Häufigkeit wie im Moment jedoch schon ungewöhnlich, hatte ein
Sprecher des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
gesagt. An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das
Hochwasser mindestens 1.5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer
schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2.5
beziehungsweise 3.5 Meter gesprochen.
Zahlreiche Einsätze durch Polizei und Feuerwehr
Auch für die Einsatzkräfte etwa von Polizei und Feuerwehr
bedeutet das Herannahen von Orkantief "Zeynep", dass sie nur kurz
durchatmen können. Zuvor hatte schon Orkantief "Ylenia" seit
Mittwochabend zu Tausenden Einsätzen geführt. So rückte allein die
Berliner Feuerwehr bis Donnerstagabend zu rund 1300 Einsätzen aus. Es
galt zum Beispiel, umgestürzte Bäume zu beseitigen oder beschädigte
Gebäude zu sichern.
Mindestens drei Autofahrer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
starben bei wetterbedingten Unfällen - zwei wurden von umstürzenden
Bäumen erschlagen, ein dritter starb, als sein Anhänger im Sturm auf
die Gegenfahrbahn geriet und es dabei zu einem Unfall kam.
Glimpflich ging ein Zwischenfall für die Menschen auf einer
Hamburger Hafenfähre aus: Auf stürmischer Fahrt über die Elbe
zerschlug am Donnerstagmorgen eine große Welle die Frontscheiben des
Schiffs. Nach Polizei-Angaben wurden drei Fahrgäste leicht
verletzt.
(abd / dpa)