Forscher und Mitarbeiter werfen Zalando vor, mit einer Personalsoftware Mitarbeiter zu überwachen. Darüber berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Mittwochsausgabe.
"Es ist eine 360-Grad-Überwachung", sagt ein Arbeitnehmer der "SZ". "Ich kann nicht einfach mal einen schlechten Tag haben." Monate später schlage sich eine Situation, an die er sich gar nicht mehr erinnere, in einer Beurteilung nieder.
"Ich find Zonar unmöglich", sagt ein anderer Beschäftigter. "Eigentlich sind es Stasi-Methoden."
Eine Führungskraft sagt: "Egal wie gut dein Feedback ist, der Chef kann es auslegen, wie er will. Wenn er dich nicht mag, ekelt er dich aus der Firma."
Zalando weist die Vorwürfe gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" zurück. Es gebe ein berechtigtes Interesse des Arbeitgebers an Leistungskontrolle. Zonar werde nur im gesetzlich erlaubten Umfang genutzt. Die zitierten Arbeitnehmer seien nicht repräsentativ. Eine interne Umfrage zeige, dass 67 Prozent der Mitarbeiter Zalando als guten Arbeitgeber weiterempfehlen würden. Nur 13 Prozent erwägten einen Firmenwechsel.
"Zonar ist kein Instrument der Kontrolle", sagt Personalchefin Astrid Arndt der "SZ". "Wir glauben, dass wir den Mitarbeitern mit Zonar sehr entgegenkommen." Man unterstütze die Entwicklung jedes Mitarbeiters durch gelebte Feedback-Kultur.
(ll)