Der Aufsichtsrat der schwer angeschlagenen Lufthansa akzeptiert die von der EU-Kommission gestellten Auflagen für ein staatliches Rettungspaket. Das teilte die Fluggesellschaft am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit.
Damit ist der Konzern einen großen Schritt weiter gekommen. In der letzten Aufsichtsratssitzung am vergangenen Mittwoch hatte der Aufsichtsrat die Entscheidung zur Annahme des staatlichen Rettungspakets über neun Milliarden Euro noch vertagt. Als Grund hatte das Unternehmen in Frankfurt mögliche Auflagen der EU-Kommission genannt, die bei einer Staatshilfe die Start- und Landerechte an verschiedenen Flughäfen überprüfen könnte.
Der nächste Schritt ist die Zustimmung der Hauptversammlung am 25. Juni zum Rettungsplan samt Auflagen.
Der Plan sieht vor, dass der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Fluggesellschaft aufzubauen. Zudem sind Kredite in Milliardenhöhe vorgesehen.
Zuletzt hatte die Lufthansa und die Bundesregierung um die Auflagen mit der EU-Kommission gefeilscht. Dabei ging es um die Flugslots, also Start- und Landerechte.
Slots sind eine wichtige Größe in der Branche – daher waren die Verhandlungen um diese Zahl hart: Anfänglich war von 20 Flugzeugen mit bis zu 80 Slots die Rede, dann war die EU auf knapp 50 Slots runtergegangen. Das Unternehmen hatte zunächst nur angeboten, temporär auf 3 Start- und Landepaare zu verzichten.
Ergebnis der Verhandlungen war: Die Lufthansa muss 24 Slots an ihren wichtigsten Flughäfen München und Frankfurt an Wettbewerber abgeben.
(ll/dpa)