
Die Lufthansa braucht ein Rettungspaket.Bild: Getty Images Europe / Sean Gallup
Deutschland
01.06.2020, 16:1601.06.2020, 16:16
Der Aufsichtsrat der schwer angeschlagenen
Lufthansa akzeptiert die von der EU-Kommission
gestellten Auflagen für ein staatliches Rettungspaket. Das teilte die
Fluggesellschaft am Montag nach einer Sitzung des Gremiums mit.
- Das heißt: Lufthansa muss Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgeben.
- Aber: Die Hauptversammlung muss noch zustimmen. Die Aktionärsversammlung ist laut Mitteilung für den 25. Juni geplant. Auch die förmliche Genehmigung aus Brüssel steht noch aus.
Darum ist die Mitteilung wichtig:
Damit ist der Konzern einen großen Schritt weiter gekommen. In
der letzten Aufsichtsratssitzung am vergangenen Mittwoch hatte der
Aufsichtsrat die Entscheidung zur Annahme des staatlichen
Rettungspakets über neun Milliarden Euro noch vertagt. Als Grund
hatte das Unternehmen in Frankfurt mögliche Auflagen der
EU-Kommission genannt, die bei einer Staatshilfe die Start- und
Landerechte an verschiedenen Flughäfen überprüfen könnte.
Der nächste Schritt ist die Zustimmung der Hauptversammlung am
25. Juni zum Rettungsplan samt Auflagen.
Der Plan sieht vor, dass der
staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds eine Beteiligung von 20 Prozent
am Grundkapital der Fluggesellschaft aufzubauen. Zudem sind Kredite in Milliardenhöhe vorgesehen.
Daran hakte es zuletzt:
Zuletzt hatte die Lufthansa und die Bundesregierung um die Auflagen mit der EU-Kommission gefeilscht. Dabei ging es um die Flugslots, also Start- und Landerechte.
Slots sind eine wichtige Größe in der Branche – daher waren die
Verhandlungen um diese Zahl hart: Anfänglich war von 20 Flugzeugen
mit bis zu 80 Slots die Rede, dann war die EU auf knapp 50 Slots
runtergegangen. Das Unternehmen hatte zunächst nur angeboten,
temporär auf 3 Start- und Landepaare zu verzichten.
Ergebnis der Verhandlungen war: Die Lufthansa muss 24 Slots an ihren wichtigsten Flughäfen München und Frankfurt an Wettbewerber abgeben.
(ll/dpa)