
Eltern bekommen ab 2021 mehr Geld für ihre Kinder. Bild: dpa / Monika Skolimowska
Deutschland
Das Kindergeld soll im kommenden Jahr um
monatlich 15 Euro steigen. Das ist ein zentraler Teil des sogenannten
Familienentlastungsgesetzes, das das Kabinett am Mittwoch auf den Weg
bringen will. Nach dem Gesetzentwurf werden Familien auch steuerlich
entlastet: So soll der Kinderfreibetrag um mehr als 500 Euro auf
insgesamt 8388 Euro angehoben werden. Damit gehe man über das
verfassungsrechtlich Notwendige hinaus, um "einen Beitrag zur
finanziellen Stärkung der Familie" zu leisten, heißt es in der
Begründung.
Schon im Koalitionsvertrag von 2018 war eine Anhebung des
Kindergelds um 25 Euro vereinbart worden. Nach der Erhöhung um 10
Euro im Juli 2019 sollen nun zum 1. Januar 2021 noch einmal 15 Euro
hinzukommen. Damit steigt das Kindergeld für das erste und zweite
Kind auf 219 Euro pro Monat, für das dritte Kind auf 225 Euro und ab
dem vierten Kind auf 250 Euro.
Darüber hinaus sollen alle Steuerzahler bei der Einkommensteuer
entlastet werden. So wird der Grundfreibetrag, auf den keine Steuern
gezahlt werden müssen, zum kommenden Jahr von 9408 Euro auf 9696 Euro
angehoben. Die Grenze, von der an der 42-prozentige Spitzensteuersatz
verlangt wird, steigt von 57 052 Euro auf ein Jahreseinkommen von 57
919 Euro. Für das Jahr 2022 ist eine weitere Erhöhung dieser
Einkommensgrenzen vorgesehen. Allerdings müssen sämtliche Änderungen
noch von Bundestag und Bundesrat gebilligt werden.
Ersparnis für Singles minimal
Nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes sparen Singles mit einem
Monatsbrutto von 2500 Euro dadurch aber nur sechs Euro pro Monat. Bei
einer Familie mit zwei Kindern würde ein Alleinverdiener mit einem
monatlichen Einkommen von 6000 Euro auch nur 15 Euro im Monat sparen
- hier kommt immerhin das höhere Kindergeld dazu. Der Präsident des
Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, sieht in dem Gesetzentwurf
trotzdem einen "wichtigen Schritt". Die Dämpfung der "kalten
Progression" beim Steuertarif habe man schon lange gefordert, und die
Erhöhung von Kindergeld und Kinderfreibetrag seien ein "gutes Signal"
für Familien.
(lin/dpa)