
Die Vapiano-Restaurants bleiben wohl dauerhaft geschlossen.Bild: dpa / Michael Kappeler
Deutschland
02.04.2020, 07:3202.04.2020, 10:59
Wegen der Coronavirus-Krise stellt die ohnehin
angeschlagene Restaurantkette Vapiano beim Amtsgericht Köln einen
Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das habe der Vorstand
der Vapiano SE entschieden, teilte das Unternehmen am späten
Mittwochabend in Köln mit. Zugleich werde geprüft, ob
Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Vapiano-Gruppe
gestellt werden müssten.
Das Unternehmen hatte am 20. März seine Insolvenz mitgeteilt und
erklärt, der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit sei aufgrund des
drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgangs eingetreten. Zugleich
hatte das Unternehmen einen "dringenden Appell an die Bundesregierung
zur schnellen Umsetzung der wirtschaftlichen Hilfen in der
Covid-19-Krise" gerichtet. Damit hoffte der Vorstand, den innerhalb
einer Frist von drei Wochen gebotenen Insolvenzantrag doch noch
abwenden zu können.
Vapiano: Keine Lösung mehr gefunden
Nun teilte Vapiano SE mit, es sei keine Lösung für den zuletzt
aufgrund der Covid-19-Krise nochmals signifikant gestiegenen
Liquiditätsbedarf von insgesamt zusätzlich ca. 36,7 Millionen Euro
gefunden worden. "Insbesondere konnte keine abschließende Einigung
mit den finanzierenden Banken und wesentlichen Aktionären über die
Beiträge zu der angestrebten umfassenden Finanzierungslösung erzielt
werden", schrieb Finanzvorstand Lutz Scharpe in der Pflichtmitteilung
für die Börsen. Mangels Einigung über eine solche Finanzierungslösung
hätten auch die in Aussicht stehenden Finanzmittel aus staatlichen
Covid-19-Unterstützungsprogrammen nicht beantragt werden können.
Sämtliche durch die Vapiano SE betriebenen Restaurants blieben wegen
der Corona-Krise weiterhin bis auf Weiteres geschlossen, hieß es
weiter. Deutsche und internationale Franchisenehmer seien aber von
der Insolvenz der Vapiano SE unmittelbar nicht betroffen. Die Vapiano
SE betreibt weltweit eigenen Angaben zufolge 230 Restaurants, in
Deutschland 55.
Unser Redaktionstipp
Auch wenn du aktuell nicht essen gehen kannst, auf deine Lieblingsgerichte musst du nicht verzichten. Bestell sie dir einfach nach Hause. Mit
Lieferando ganz bequem bis an die Wohnungstür. (Anzeige)
(hau/dpa)