
Die Auswirkungen der Coronakrise treffen vor allem junge Menschen – zumindest wirtschaftlich.Bild: www.imago-images.de / FrankHoermann/SVEN SIMON
Deutschland
02.08.2020, 19:5102.08.2020, 20:08
Vor allem Jüngere haben laut einer Umfrage die
Corona-Krise wirtschaftlich gespürt. Das zeigt eine Studie im Auftrag
des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, die der Deutschen
Presse-Agentur vorlag. Je älter die Menschen in Deutschland waren,
desto seltener hatten sie Einbußen, heißt es in dem Papier, für das
1000 Menschen vom Marktforscher Nielsen repräsentativ befragt wurden.
Demnach berichtete fast ein Drittel (31 Prozent) aller Befragten von
finanziellen Einbußen bei sich oder in der Partnerschaft, etwa wegen
Kurzarbeit oder Auftragsmangels bei Selbstständigkeit. 68 Prozent
gaben an, keine negativen Folgen in der Haushaltskasse zu haben.
Die Hälfte aller 18- bis 29-Jährigen von Krise betroffen
Jüngere Menschen waren dabei weit überdurchschnittlich von der Krise
betroffen: Bei den 18- bis 29-Jährigen berichtete jeder Zweite (50
Prozent) von wirtschaftlichen Einbußen und bei den 30- bis
39-Jährigen noch 38 Prozent. An den Älteren ging die Pandemie demnach
finanziell sehr oft folgenlos vorbei: Nur 15 Prozent der über
60-Jährigen spürten Einbußen, 85 Prozent gaben das nicht an.
Auch bei Familien machten sich die Corona-Krise bemerkbar, wie die
Studie weiter zeigt. Während Singles und Paare wenig betroffen waren,
berichteten Haushalte mit drei bis vier und mehr als fünf Personen
häufiger über Folgen für das Portemonnaie (42 bzw. 54 Prozent).
Jüngere Menschen waren vermutlich öfter die Leidtragenden, da sie
eher in Jobs arbeiten, die von der Krise stärker betroffen sind und
zudem häufiger schlechtere Verträge haben als ältere Menschen,
erklärten die Marktforscher. Hinzu komme, dass Rentner nicht von
Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Auch Impfbereitschaft eine Frage des Alters
Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt es laut dem
Arzneiverband auch bei der Impfbereitschaft. So stimmten fast 75
Prozent der über 60-jährigen Befragten der Aussage "Wenn ein
Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar ist, werde ich mich impfen
lassen" zu oder eher zu. Bei den 18- bis 29-Jährigen und 30- bis
39-Jährigen waren es mit um die 60 Prozent Zustimmung deutlich
weniger. In der jüngsten Altersgruppe wollen sich ferner 20 Prozent
nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Insgesamt ist die
Bereitschaft und auch das Vertrauen in einen Impfstoff aber groß.

Radikale Impfgegner sind noch immer in der Minderheit.Bild: www.imago-images.de / Ralph Peters
"Dass sich zwei Drittel der Bevölkerung impfen lassen möchten, sobald
ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung steht, ist ein
gutes und wichtiges Signal", erklärte BAH-Hauptgeschäftsführer
Hubertus Cranz. Jedoch gebe es bei den Jüngeren noch vereinzelt
Vorbehalte. "Hier gilt es sachliche Aufklärungsarbeit zu leisten – auch was das Vertrauen in die Impfstoffe angeht, sobald sie zur
Verfügung stehen."
(lau/dpa)