Die Dimensionen sind riesig: Flügel mit mindestens zwölf Metern Spannweite, das ganze Tier etwa eine halbe Tonne schwer.
Der nach ersten Einschätzungen vielleicht größte je entdeckte Flugsaurier ist am Donnerstag im Dinosauriermuseum Altmühltal in Denkendorf vorgestellt worden. Zu sehen sind zwei Modelle sowie einige originale Knochen des 66 Millionen Jahre alten Urtieres. Weil die Überreste in Rumänien gefunden wurden, trägt es vorerst den Namen "Dracula". Eine wissenschaftliche Veröffentlichung soll folgen.
Als bisher größte Flugsaurier galten der Hatzegopteryx, ebenfalls aus Rumänien, und der Quetzalcoatlus aus dem südlichen Texas an der Grenze zu Mexiko. Die Flügel von Quetzalcoatlus hatten eine Spannweite von etwa zehn Metern. Er wog nach Schätzungen zwischen 100 und über 250 Kilogramm.
Bei "Dracula" lassen die Funde auf einen weit robusteren Körper schließen. Er habe auf einer Insel im damaligen tropischen Meer gelebt – und sei dort wahrscheinlich der größte Räuber ohne Feinde gewesen, sagt der Paläontologe und Mitbegründer des Museums, Raimund Albersdörfer, der an den Ausgrabungen teilnahm.
Schon bei früheren Riesenflugsauriern wurde heiß diskutiert, ob sie sich aktiv in die Lüfte heben konnten.
Der Paläontologe Albersdörfer sagt:
Dennoch trägt die Ausstellung im Dino-Museum den Titel "Herrscher der Lüfte". Neben "Dracula" werden 24 Flugsaurier aus dem Altmühltal gezeigt - sie waren kleiner und konnten sicher fliegen. Die Region gehört zu den wichtigsten Flugsaurier-Fundgebieten der Welt.
(dpa)