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22.03.2018, 18:3022.03.2018, 18:30

Nur fliegen konnte er vermutlich nie: Riesenflugsaurier "Dracula" steht im Dinosaurier Museum Altmühltal.Bild: dpa
Die Dimensionen sind riesig: Flügel mit mindestens zwölf
Metern Spannweite, das ganze Tier etwa eine halbe Tonne schwer.
Der nach ersten
Einschätzungen vielleicht größte je entdeckte Flugsaurier ist am
Donnerstag im Dinosauriermuseum Altmühltal in Denkendorf vorgestellt
worden. Zu sehen sind zwei Modelle sowie einige originale Knochen des
66 Millionen Jahre alten Urtieres. Weil die Überreste in Rumänien
gefunden wurden, trägt es vorerst den Namen "Dracula". Eine
wissenschaftliche Veröffentlichung soll folgen.
Als bisher größte Flugsaurier galten der Hatzegopteryx, ebenfalls aus
Rumänien, und der Quetzalcoatlus aus dem südlichen Texas an der
Grenze zu Mexiko. Die Flügel von Quetzalcoatlus hatten eine Spannweite von etwa zehn
Metern. Er wog nach Schätzungen zwischen 100 und über 250 Kilogramm.
Fliegen kann er, dieser Quetzalcoatlus:
Bei "Dracula" lassen die Funde auf einen weit robusteren Körper
schließen. Er habe auf einer Insel im damaligen tropischen Meer
gelebt – und sei dort wahrscheinlich der größte Räuber ohne Feinde
gewesen, sagt der Paläontologe und Mitbegründer des Museums, Raimund
Albersdörfer, der an den Ausgrabungen teilnahm.
Schon bei früheren Riesenflugsauriern wurde heiß diskutiert, ob sie
sich aktiv in die Lüfte heben konnten.
Der Paläontologe Albersdörfer sagt:
"Wir wissen nicht, ob Dracula geflogen ist. Eine Möglichkeit, die wir für wahrscheinlich halten ist, dass er nur in der Jugend fliegen konnte."
Dennoch trägt die Ausstellung im Dino-Museum den Titel "Herrscher der
Lüfte". Neben "Dracula" werden 24 Flugsaurier aus dem Altmühltal
gezeigt - sie waren kleiner und konnten sicher fliegen. Die Region gehört zu den wichtigsten Flugsaurier-Fundgebieten der Welt.
(dpa)
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