Die Strom- und Gaspreise steigen und auch die Inflation erhöht sich. Gleichzeitig entfielen zum ersten September Vergünstigungen wie das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt. Um die finanzielle Belastung etwas abzufedern, hat die Bundesregierung beschlossen, ein Entlastungspaket in Höhe von 300 Euro an alle steuerpflichtigen Arbeitnehmer:innen sowie Rentner:innen auszuzahlen.
Doch auch Studierende sowie Fachschüler:innen sind von den steigenden Energiepreisen betroffen und sollen nun ebenfalls Unterstützung vom Staat erhalten: eine Einmalzahlung von 200 Euro. Wie und auch wann sie das Geld bekommen, ist jedoch noch unklar.
Bei einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von watson durchgeführt hat, wurde gefragt, wie die Einmalzahlung von 200 Euro für Studierende bei der Bevölkerung ankommt. Das sind die Ergebnisse:
Auf die Frage: "Wie bewerten Sie, dass das Entlastungspaket der Bundesregierung Einmalzahlungen an Studierende vorsieht?" antworteten insgesamt 59 Prozent der Befragten mit "Sehr positiv" beziehungsweise "Positiv". 18 Prozent schienen keine eindeutige Meinung zu der Frage zu haben und gaben "Unentschieden" an. 23 Prozent gaben in der Befragung an, dass sie die Einmalzahlungen für Studierende als "Eher negativ" oder sogar "Sehr negativ" bewerten. Die Mehrheit der Befragten befürwortet somit das Entlastungspaket für Studierende.
Wertet man die Antworten der Befragten nach Alter aus, kommt es zu einem auf den ersten Blick überraschenden Ergebnis: Je älter die befragten Personen waren, desto stärker wurde die Zustimmung zur Einmalzahlung an Studierende, während die Ablehnung weniger wurde.
In der Altersgruppe der über 65-Jährigen bewerteten 64 Prozent der Befragten die 200-Euro-Einmalzahlung als positiv und 18 Prozent bewerteten sie als negativ. Bei der jüngsten Altersgruppe weichen die Ergebnisse um 10 Prozent ab. Hier bewerten nur 53 Prozent der Befragten die Einmalzahlung als positiv, also weniger als der Gesamtdurchschnitt der Befragten. Und ganze 28 Prozent schätzen die Einmalzahlung als negativ ein.
Die Jüngeren, unter denen viele Studierende und Fachschüler:innen sind, sind also besonders kritisch gegenüber der Einmalzahlung eingestellt. Vermutlich ist dem so, da sie sich mehr Unterstützung und strukturelle Verbesserung von der Bundesregierung erhofft haben.
Aufgeschlüsselt nach Wählergruppen fällt auf, dass besonders Wähler:innen von SPD und Grünen der Einmalzahlung an Studierende zustimmen. Auch Anhänger:innen der Linken bewerten die Einmalzahlung zu 63 Prozent als positiv. Darauf folgen die CDU/CSU und die FDP. Am negativsten sehen Wähler:innen der AfD das Entlastungspaket: 47 Prozent bewerten es als negativ und nur 33 Prozent als positiv.
Der Anteil, der die Einmalzahlung an Studierende als positiv betrachtet, ist bei den Männern mit 58 Prozent und den Frauen mit 59 Prozent nahezu gleich. Auffällig ist jedoch, dass mehr Männer, und zwar 26 Prozent, die Einmalzahlung als negativ bewerten, während der Anteil bei den Frauen nur 22 Prozent beträgt. Männer liegen dabei also über dem Durchschnitt, der bei 23 Prozent liegt, und Frauen leicht darunter.
Viele Studierende und Fachschüler:innen fragen sich derzeit, wie das Geld bei ihnen ankommen soll. Arbeitnehmer:innen erhalten ihre 300 Euro mit dem Lohn, Rentner:innen über ihre Rentenversicherung. Da viele Student:innen auch noch keine Rückerstattung von ihren Hochschulen für das 9-Euro-Ticket erhalten haben, sind sie skeptisch, wann und auf welchem Weg sie die 200 Euro bekommen werden.