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Myanmar: UN spricht vom "blutigsten Tag" seit dem Putsch

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Anti-Putsch-Demonstranten in Yangon bereiten sich mit Pfeil und Bogen auf eine Konfrontation mit der Polizei vor.Bild: dpa / -
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UN: Blutigster Tag seit Putsch bei Protesten gegen Militär in Myanmar

27.03.2021, 16:2227.03.2021, 16:25
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In Myanmar sind bei landesweiten Demonstrationen gegen das Militär mehr als 90 Menschen getötet worden. Das berichtete die Zeitung "Myanmar Now" am Samstag unter Berufung auf Zahlen aus 40 Städten. Dagegen sprach die Zeitung "The Irrawaddy" von 59 Toten, unter ihnen drei Kinder im Alter von sieben, zehn und 13 Jahren. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist es der "blutigste Tag" seit dem Putsch Anfang Februar. "Die Gewalt ist völlig inakzeptabel und muss sofort aufhören", hieß es in einer Mitteilung.

Am offiziellen Gedenktag der Armee kam es in weiten Teilen des Landes, wie in der Handelsmetropole Yangon, in der nördlichen Region Mandalay und im südlichen Bago zu Protesten gegen die Machtübernahme. Dabei sollen Militärangehörige und Polizisten mit scharfer Munition und gezielten Kopfschüssen gegen unbewaffnete Zivilisten vorgegangen sein.

Bereits mehr als 300 Tote seit Beginn des Putsches im Februar

Unter den Opfern in Yangon soll ein 21-jähriger Zivilist namens Chit Bo Nyein sein. Nyein habe in dem Teeladen seiner Familie ausgeholfen, als er erschossen worden sei, sagte ein Familienangehöriger der Deutschen Presse-Agentur. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden bislang knapp 3070 Menschen festgenommen. Mindestens 328 wurden laut AAPP getötet.

Das Militär hatte Anfang Februar gegen die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige sitzt seither im Hausarrest und wird von der Justiz verschiedener Vergehen beschuldigt. Die Demonstranten fordern eine Wiedereinsetzung von Suu Kyis ziviler Regierung.

In einer Ansprache in der Hauptstadt Naypidaw verteidigte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Min Aung Hlaing, die Machtübernahme durch das Militär als "unvermeidlich", weil die Regierung von Suu Kyi und ihre Partei in "ungesetzliche Handlungen" verwickelt gewesen seien. Er versprach erneut Wahlen abzuhalten, ohne aber ein Datum zu nennen.

(andi/dpa)

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