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Feuer in Australien: Seltene Urzeit-Bäume vor "Mega-Brand" gerettet

LAKE TABOURIE, AUSTRALIA - JANUARY 04: Residents look on as flames burn through bush on January 04, 2020 in Lake Tabourie, Australia. A state of emergency has been declared across NSW with dangerous f ...
In Australien wüten weiter Buschbrände. Aber: Die sogenannten Wollemien konnten gerettet werden.Bild: Getty Imagespicture alliance / blickwinkel/A. Jagel/watson
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Australien: Seltene Urzeit-Bäume vor Feuer gerettet

16.01.2020, 07:44
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Die Feuer in Australien sind verheerend. Es gibt aber auch gute Nachrichten aus Down Under:

  • Im Wollemi Nationalpark nordwestlich von Sydney, der Teil eines Unesco-Welterbe-Gebiets ist, sorgten Spezialkräfte dafür, dass die Wollemien eines der "Mega-Feuer" überlebten.
  • Diese Bäume galten bis zu ihrer Entdeckung in dem Park 1994 als ausgestorben. Sie stehen auf einem geheimgehaltenen Gebiet.
  • Den Helfern gelang es, sie mit einem Bewässerungssystem und Feuerschutzmitteln zu retten, sie nutzten dafür auch Hubschrauber. "Das Feuer ist durchgezogen, wir hatten ein paar Tage dichten Rauch und konnten nicht sehen, ob sie beschädigt wurden. Wir haben mit angehaltenem Atem gewartet", sagte der zuständige Umweltminister Matt Kean dem Sender ABC.
  • Einige Wollemien seien verkohlt, wohl zwei verbrannt. Aber der Bestand von 200 Bäumen ist demnach noch da. Die Wollemien hätten die Dinosaurier überlebt, so Kean. Jetzt sehe es so aus, als hätten sie es Dank der Feuerwehrleute geschafft.

Feuer in Australien: Die Tierwelt ist weiter in Gefahr

Viele Menschen in den Brandgebieten von Australien stehen vor den Trümmern ihrer Existenz, für die einheimischen Tiere gibt es eine besondere Gefahr. Vögel, Eidechsen und Nagetiere fallen nun leichter Raubtieren wie Füchsen und Katzen zur Beute. Die Tiere hätten bei den Bränden viel von ihren Schutzräumen verloren, sagte Sally Box, Australiens Beauftragte für bedrohte Arten, am Donnerstag dem Radiosender ABC. "Das macht sie noch verwundbarer, zur Beute zu werden." Das sei ein echtes Risiko. "Es ist eine der sekundären Folgen von Feuer.

Seit Monaten wüten vor allem im Südosten Australiens heftige Brände, nach Angaben der Regierung starben 28 Menschen. Mehr als 11,8 Millionen Hektar standen in Flammen. Das entspricht etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland. Zu den einheimischen Tieren, um die sich die Experten große Sorgen machen, gehören zum Beispiel die Schmalfußbeutelmaus und der Braunkopfkakadu auf der Känguru-Insel im Süden des Landes.

Koalas sind besonders verletzlich. Überstehen sie die Flammen, kommt es vor, dass sie von Autos überfahren oder von Hunden und Katzen attackiert werden. Außerdem haben sie ihre Nahrung verloren. Viele Eukalyptus-Wälder brannten nieder. Seit September, den ersten Feuern, sollen nach Schätzungen um die 33.000 Koalas verendet sein.

Wenn du Australien helfen und spenden willst:
Australisches Rotes Kreuz: Red Cross

Feuerwehr: CFA / RFS

Tierschutz: WWF

Hilfe für vom Waldbrand betroffene Tiere: WIRES

Die Population ist auf verschiedene Gebiete in Australien verteilt, die Folgen der Feuer sind dort jeweils unterschiedlich, wie die Expertin Sally Box erläuterte. "Es wird einige Zeit brauchen, sich anzusehen, was das für die Zahl der Koalas bedeutet." Vor den Feuern lag die Population der Beutelsäuger laut der australischen Koala-Stiftung bei etwas 80 000 Tieren.

Der Kampf gegen die Flammen ist nicht vorbei, auch wenn der Regen den Feuerwehrleuten etwas half. Im südöstlichen Bundesstaat New South Wales etwa gab es noch etwa 80 Feuer. Der ersehnte Niederschlag und Gewitter könnten neue Risiken bringen: Überschwemmungen und umstürzende Bäume.

(ll/dpa)

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