
Eine Frau in Peking trägt Mundschutz, eine Taucherbrille und Plastikhandschuhe, um sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen.Bild: imago images / ZUMA Press
International
11.02.2020, 06:3811.02.2020, 12:11
Das neuartige Coronavirus hat in China schon
mehr als 1000 Menschen das Leben gekostet.
- Innerhalb der vergangenen 24 Stunden fielen der Lungenkrankheit weitere 108 Menschen zum Opfer, womit bislang insgesamt 1016 Menschen in China an der Lungenkrankheit gestorben sind. Das teilte die Gesundheitskommission in Peking am Dienstag mit.
- Allein 103 neue Opfer wurden aus der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei gemeldet.
- Während die Zahl der Toten so schnell stieg wie noch nie seit Ausbruch der Krankheit, ging die Zahl neuer Infektionen am Dienstag im Vergleich zum Vortag zurück. Landesweit wurden 2478 weitere Erkrankungen gemeldet, somit stieg die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen auf dem chinesischen Festland auf 42.638.
Xi spricht von einer "sehr ernsten Situation"
Unterdessen sprach Chinas Präsident Xi Jinping am Montag von
einer weiterhin "sehr ernsten" Situation, wie die chinesische
Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. China werde aber im Kampf gegen
die Epidemie "mit Sicherheit einen vollen Sieg erringen".
Xi Jinping machte die Bemerkungen bei einem seiner ersten
öffentlichen Auftritte seit Ausbruch der Krankheit. Staatsmedien
zeigte den Präsidenten beim Besuch einer Wohnanlage und eines
Krankenhauses in Peking, bei dem er einen weißen Kittel und
Mundschutz trug. Der Parteichef forderte laut Xinhua, die
Auswirkungen der Epidemie auf die Wirtschaft zu minimieren.
Massenentlassungen sollten vermieden werden. Die Auswirkungen der
Coronavirus-Epidemie auf die Wirtschaft seien "nur von kurzer Dauer".

Xi Jinping bei seinem Auftritt.Bild: imago images / Xinhua
Experten-Gipfel der WHO am Dienstag und Mittwoch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) richtet am Dienstag und
Mittwoch einen Expertengipfel zum Coronavirus aus. Die WHO erhofft
sich so einen schnellen und fundierten Austausch der bisherigen
Erkenntnisse zu der mysteriösen Lungenkrankheit. WHO-Generaldirektor
Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, dass bei der Konferenz die
Wissenschaft im Fokus stehen soll. Eine Politisierung der
Veranstaltung lehnte er ab. "Lassen Sie uns auf diesen allgemeinen
Feind der Menschheit konzentrieren", sagte Tedros am Montag in Genf.
Die weltweit führenden Fachleute wollen sich in den zwei Tagen
unter anderem mit Therapien, der möglichen Quelle des Virus und
seiner Übertragbarkeit befassen. Auch mögliche Impfungen sollen
thematisiert werden.
Die WHO betonte in ihren täglichen Pressekonferenzen zum Virus
zuletzt, dass rund 80 Prozent der Fälle einen milden Verlauf nähmen.
Dennoch sei es gerade jetzt wichtig, das Virus energisch zu
bekämpfen. "Wir sollten als ein Menschengeschlecht hart daran
arbeiten, dieses Feuer zu bekämpfen, bevor es außer Kontrolle gerät",
sagte Tedros.
Außerhalb Chinas sind bislang mehr als 300 Infektionen
nachgewiesen worden, davon 14 in Deutschland.
(ll/dpa)