Politik
International

Corona-Demo in Rotterdam: Verletzte nach Polizeischüssen

In this image taken from video, demonstrators protest against government restrictions due to the coronavirus pandemic, Friday, Nov. 19, 2021, in Rotterdam, Netherlands. Police fired warning shots, inj ...
Hooligans machen bei einer nicht angemeldeten Corona-Demonstration in den Niederlanden Jagd auf Polizisten.Bild: ap
International

Schüsse und dutzende Verletzte: Unangemeldete Corona-Demo in Rotterdam hinterlässt Verwüstung

20.11.2021, 09:39
Mehr «Politik»

Bei schweren Ausschreitungen in Rotterdam bei einer Kundgebung gegen schärfere Corona-Regeln hat es nach Schüssen der Polizei sieben Verletzte gegeben. "Es gibt Verletzte in Zusammenhang mit den abgegebenen Schüssen", teilte die Polizei in der niederländischen Hafenstadt am späten Freitagabend mit.

Später hieß es, auch in den Reihen der Polizei seien Beamte verletzt worden. Beamte hatten mehrere Warnschüsse und weitere Schüsse abgegeben. Bei einem auf Bildern zu sehenden niedergeschossenen Menschen sei noch undeutlich, wie und durch wen die Person verletzt wurde, teilte die Polizei mit. Dutzende Menschen seien festgenommen worden.

The Netherlands, Rotterdam, 19112021. Protest against the corona measures in the center of Rotterdam gets completely out of hand. Shots have been fired, at least 1 person has been shot and the city ce ...
Die Polizei sah sich nach Warnschüssen zum Schießen gezwungen.Bild: imago images / ANP

Nicht angemeldete Demonstration hinterlässt Verwüstung

Bei der nicht angemeldeten Demonstration Hunderter Menschen gegen eine drohende weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen kam es im Zentrum von Rotterdam zu gewalttätigen Krawallen. Auf Bürgersteigen und Straßen wurden Brände gelegt, Polizeiautos in Brand gesteckt und weitere beschädigt sowie Polizisten und Feuerwehrleute mit Gegenständen beworfen.

Auf Bildern des Senders NOS waren lodernde Flammen zu sehen, Stühle wurden geworfen und Müllcontainer auf die Straße geschoben. Ein Streifenwagen stand lichterloh in Flammen. Zurück blieb eine Spur der Verwüstung. Politiker äußerten sich auf Twitter schockiert über das Ausmaß der Gewalt.

19.11.2021, Niederlande, Rotterdam: Bei einem Protest gegen die 2G-Politik auf dem Coolsingel wurde ein Roller in Brand gesetzt. Bei einer Demonstration Hunderter Menschen gegen sch�rfere Corona-Ma�na ...
Brennende Autos und Mülltonnen auf den Straßen Rotterdams.Bild: dpa / Killian Lindenburg

"Maximaler Einsatz der Polizei", um Ordnung wiederherzustellen

Mit einem Großaufgebot versuchte die Polizei nach eigenen Angaben, wieder Ordnung zu schaffen. Dabei kamen auch die Bereitschaftspolizei und ein Wasserwerfer zum Einsatz, Polizeieinheiten aus dem ganzen Land wurden in der Hafenstadt zusammengezogen. Ein Hubschrauber war über den von Rauchschwaden durchzogenen Straßen zu hören. "Ein maximaler Einsatz der Polizei ist möglich, um die Ordnung so schnell wie möglich wieder herzustellen", teilte die Polizei gegen Mitternacht mit.

Der Bürgermeister erließ eine Notverordnung, um Menschen den Aufenthalt am Ort der Krawalle sowie im Hauptbahnhof und einer anderen Station zu verbieten. Der Zugverkehr von und nach Rotterdam sei wegen der Krawalle eingestellt worden, teilten die Niederländischen Eisenbahnen mit. Am frühen Samstagmorgen wurde der Verkehr dann wieder aufgenommen.

Die Kundgebung, zu der mehrere Organisationen aufgerufen hatten, richtete sich gegen Pläne der Regierung, angesichts der sich verschärfenden Corona-Lage eine 2G-Regel einzuführen. Zugang zu Veranstaltungen, Cafés und Restaurants erhielten dann nur noch Geimpfte und Genesene. Nachdem im Januar eine Ausgangssperre in den Niederlanden verhängt worden war, hatte es bereits schwere Krawalle in etlichen Städten mit Millionenschäden gegeben.

(lc/dpa)

CDU: Merz will neues Wehrpflicht-Modell für junge Generation einführen

Schon seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Diskussion um die Wehrpflicht wieder Fahrt aufgenommen. Die Ampel änderte während ihrer Regierungszeit nichts am aktuellen System. Durch die Neuwahlen könnten aber bald schon wieder junge Menschen verpflichtet werden.

Zur Story