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EU leitet Strafverfahren gegen Ungarn und Polen wegen LGTBQ-Diskriminierung ein

European Commission President Ursula von der Leyen speaks during a media conference at EU headquarters in Brussels Saturday, July 10, 2021. The European Union has hit its target of delivering enough c ...
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen kündigte ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen und Ungarn an.Bild: ap / Francois Walschaerts
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EU leitet Strafverfahren gegen Ungarn und Polen wegen LGTBQ-Diskriminierung ein

15.07.2021, 14:18
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Wegen der mutmaßlichen Diskriminierung von nicht heterosexuellen Menschen leitet die EU-Kommission rechtliche Schritte gegen Ungarn und Polen ein. Die Gleichheit und die Achtung der Würde und der Menschenrechte seien Grundwerte der EU, teilte die Behörde am Donnerstag in Brüssel mit. Die Kommission werde deswegen alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente einsetzen, um diese Werte zu verteidigen.

Zu diesem Zweck wurden nun sogenannte Vertragsverletzungsverfahren auf den Weg gebracht. Sie könnten bis zu Klagen vor dem Gerichtshof der Europäischen Union führen. Im Fall von Ungarn geht es konkret um ein neues Gesetz, das Publikationen verbietet, die Kindern zugänglich sind und nicht-heterosexuelle Beziehungen darstellen. Auch wird Werbung verboten, in der Homosexuelle oder Transsexuelle als Teil einer Normalität erscheinen.

Reaktion auf "LGBT-freie Zonen" in Polen

Viele EU-Staaten und auch die Kommission sehen es als diskriminierend an. Ungarn weist die Vorwürfe gegen das Gesetz hingegen zurück. Aus Sicht der Regierung sorgt es nur dafür, dass Eltern allein darüber entscheiden können, wie sie die sexuelle Erziehung ihrer Kinder gestalten wollen.

Im Fall von Polen geht die EU-Kommission davon aus, dass die polnischen Behörden nicht angemessen auf ihre Untersuchung zu sogenannten LGBT-freien Zonen reagiert hatten. Diese waren von mehreren polnischen Regionen und Gemeinden geschaffen worden. Die Abkürzung LGBT steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und andere nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Die Kommission geht davon aus, dass die LGBT-freien Zonen diskriminierend sind und Polen womöglich gegen EU-Recht verstößt.

(fgr/andi/dpa/afp)

Sorge vor Urankatastrophe in Russland wächst

Russland steht in weiten Teilen unter Wasser. Die Frühjahrsflut soll nach Zählungen der Behörden bereits 18.000 Häuser unter Wasser gesetzt haben. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

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