
Tennisstar Roger Federer und Greta Thunberg (rundes Bild). Bild: dpa/watson montage
International
Wegen seines Engagements als Werbebotschafter für die Credit Suisse gerät der Schweizer Tennisstar unter Druck. Unter dem Hashtag #RogerWakeUpNow läuft eine internationale Kampagne gegen Federer.
09.01.2020, 10:4209.01.2020, 10:42
Jetzt knöpft sich die Klima-Bewegung Tennisstar Roger Federer vor: "Auf welcher Seite der Geschichte stehst Du als Vater von vier Kindern?", mit solchen und weiteren Botschaften greifen Umweltorganisationen und Klimastreikende Federer seit Mittwochmorgen auf den sozialen Medien an. Dies, weil Federer als Werbebotschafter für die Credit Suisse (CS) auftritt.
Unter #RogerwakeUpNow hagelt es im Sekundentakt Beiträge gegen "King Roger". Der Hashtag trendete am Abend auf Twitter, in den letzten Abendstunden gab es über 4000 Posts dazu.
Viele Leute fordern den Maestro auf, sein CS-Engagement zu beenden. "Roger Federer, werde Klima-Champion und leihe Credit Suisse nicht weiter dein Image, solange sie die Zerstörung unserer Zukunft und unserer Kinder finanziert", heißt es in weiteren Tweets.
Auch Klimastreik-Ikone Greta Thunberg mit ihren über vier Millionen Followern prangert Federer an, indem sie entsprechende Twitter-Beträge teilt. Federer kassiert pro Jahr für sein CS-Engagement geschätzte sieben Millionen Franken.
Roger Federer hat sich bislang nicht zur Kampagne geäußert.
Hintergründe
Die Credit Suisse ist zuletzt massiv in die Kritik geraten. Denn die Großbank investiert nach wie vor viel Geld in Firmen, die fossile Energien fördern. Dagegen protestierten im November 2018 Klimastreikende in Lausanne, indem sie kurzzeitig den CS-Sitz in Lausanne besetzten. Diese Woche stehen fünf Frauen und sieben Männer in Lausanne vor Gericht.
Die Details zum Prozess:
Die CS sagt in einer Stellungnahme, die Bekämpfung der Klimaerwärmung sei wichtig. "Die Credit Suisse will ihre Kreditportfolios an den Pariser Klimavereinbarungen ausrichten und hat im Rahmen ihrer umfassenden Klimastrategie jüngst angekündigt, nicht mehr in neue Kohlekraftwerke zu investieren."
(amü)
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