An islamischen Einrichtungen in Wien wurden Warnschilder angebracht.Bild: chromorange / CHROMORANGE / Franz Perc
International
Nach der Veröffentlichung einer umstrittenen "Landkarte
des politischen Islam" in Österreich in Wien sind Schilder mit
Warnungen vor muslimischen Organisationen aufgetaucht.
Verfassungsschützer nahmen Ermittlungen zu den Hintermännern der
Aktion auf, und Streifenpolizisten wurden angewiesen, islamischen
Einrichtungen erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken, sagte ein
Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Die Warnschilder enthielten einen direkten Verweis auf die
Online-Landkarte mit mehr als 600 muslimischen Gebetshäusern,
Jugendgruppen und anderen Organisationen, die eine staatliche
Forschungsstelle vorige Woche präsentiert hatte. Die konservative
Integrationsministerin Susanne Raab hat das Projekt als Beitrag zum
Kampf gegen Extremismus verteidigt. Dagegen haben christlichen
Kirchenvertreter, Muslime, Oppositionsparteien und ein Vertreter des
Europarates die Karte als stigmatisierend und spaltend verurteilt.
Die Schilder machen Stimmung gegen "politischen Islam in deiner Nähe"
Die Schilder, die Unbekannte vor muslimischen Einrichtungen
aufgehängt hatten, zeigten einen bärtigen Mann mit finsterer Miene
sowie die Aufschrift "Achtung! Politischer Islam in Deiner Nähe."
Ministerin Raab reagierte mit einer Stellungnahme, in der sie die
mutmaßlich rechten Plakat-Aktionisten mit Islamisten gleichsetzte.
"Wir müssen als Gesellschaft weiterhin gegen den Extremismus von
allen Seiten konsequent vorgehen", sagte sie. Weder lasse man zu,
dass rechte Gruppen den Kampf gegen den Islamismus politisch
missbrauchen, noch lasse man sich durch Drohungen von islamistischer
Seite vom Weg abbringen.
(lfr/dpa)
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