
Das Kunstwerk der trauernden Frau auf der Notausgangs-Tür des Pariser Nachtclubs "Bataclan" galt lange als verschwunden.Bild: abaca/dpa
International
12.06.2020, 11:3912.06.2020, 11:39
Eine gestohlene Tür aus der Pariser Konzerthalle Bataclan
mitsamt einem dem Streetart-Künstler Banksy zugeschriebenen Graffiti
ist in Italien wieder aufgetaucht. Die Polizei habe sie in einem
Landhaus bei Teramo in der zentralen Region Abruzzen entdeckt, teilte
die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Tür aus dem Bataclan, in
dem im November 2015 bei einem Terroranschlag 90 Menschen getötet
worden waren, war Ende Januar 2019 verschwunden. Auf der Tür ist eine
Frau mit einem schwarz-weißen Schleier zu sehen, die betroffen nach
unten schaut.
Werk ist ein Tribut an die Opfer
Ob das Bild tatsächlich von Banksy stammt, ist nicht unzweifelhaft
gesichert. Der Künstler selbst hat allerdings auf seinem
Instagram-Account das Bild Ende Juni 2018 veröffentlicht. Das
Bataclan hatte erklärt, das Werk sei ein Tribut an die Opfer des 13.
Novembers 2015.
Die Tür sei in Zusammenarbeit mit den französischen Ermittlern
gefunden worden, teilte der Staatsanwalt der Stadt L'Aquila, Michele
Renzo, mit. Die Diebe hatten das Bild im Januar vergangenen Jahres aus der Tür herausgeschnitten.
Am Donnerstag sollten bei einer Pressekonferenz nähere
Details erläutert werden.
Für einen Polizisten war der Fund besonders bewegend
Der Fund des gestohlenen Banksy-Gemäldes in Italien ist für einen französischen Polizisten besonders bewegend gewesen. Sein langjähriger Kollege habe 2015 am Polizeieinsatz während des Anschlags im Bataclan teilgenommen und sei überwältigt gewesen, als er und sein Team das Bild jetzt in Italien wiedergefunden hätten, sagte Christophe Cengig am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Der Polizist habe 2015 miterlebt, wie Menschen im Bataclan niedergeschossen worden seien, und sei jetzt dabei gewesen, als das Bild des Streetart-Künstlers auf dem Dachboden eines Bauernhauses in den Abruzzen sichergestellt worden sei.
"Es war ein sehr bewegender Moment für meinen Kollegen. Wir kennen uns seit 20 Jahren."
Christophe Cengig
Nach der Tragödie und all den Toten im Bataclan habe der Fund in Italien "einen hohen symbolischen und emotionalen Wert", sagte Cengig, der in der französischen Botschaft in Rom in der Abteilung für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen arbeitet. "Wir sind sehr, sehr, sehr froh."
Kunstwerk bei Razzia sichergestellt
Das Bild war am Mittwoch bei einer Razzia von italienischen und französischen Polizisten sichergestellt worden. Es lehnte auf dem Dachboden an einer Wand, wie der italienische Polizist Emanuele Mazzotta sagte. Es sei offenbar in einem guten Zustand. Das Bauernhaus gehöre einem Italiener. Die Mieter, eine chinesische Familie, hätten mutmaßlich nichts mit dem Diebstahl zu tun.
Banksy ist der prominenteste Streetart-Künstler der Welt, seine Identität ist aber nur einer Handvoll Vertrauter bekannt. Seine Werke sind in vielen Ländern an Wänden und Mauern zu sehen. Häufig haben die Bilder politische Botschaften.
(vdv/mit Material von dpa und afp)
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