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Nachhaltigkeit: Toyota baut an der Mini-Stadt der Zukunft – so sieht sie aus

LAS VEGAS, NEVADA - JANUARY 06: Toyota Motor Corporation President and CEO Akio Toyoda speaks during a Toyota press event for CES 2020 at the Mandalay Bay Convention Center on January 6, 2020 in Las V ...
Toyota-CEO Akio Toyoda präsentiert die Pläne seines Unternehmens. Bild: Getty
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Toyota baut an der Mini-Stadt der Zukunft – so sieht sie aus

07.01.2020, 11:0628.09.2020, 13:47
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Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas hat Toyota ein ambitioniertes Projekt vorgestellt:

  • Der Autohersteller baut an einer experimentellen Stadt der Zukunft, um Technologien wie das autonome Fahren verstärkt in realen Umgebungen zu testen.
  • Dafür wird das Gelände einer stillgelegten Fabrik des Autobauers in der Nähe des Bergs Fuji umgebaut, wie Firmenchef Akio Toyoda sagte.
  • In der kompakten "Woven City" ("Verflochtene Stadt") sollen zunächst rund 2000 Menschen leben – unter anderem Toyota-Mitarbeiter mit ihren Familien, Ruheständler und Forscher. Die Grundsteinlegung ist für kommendes Jahr geplant.

Mehr zur Stadt der Zukunft:

Das Gelände hat eine Fläche von gut 70 Hektar. Als Stadtplaner wurde der dänische Star-Architekt Bjarke Ingels engagiert. Ein großer Teil der Infrastruktur – zum Beispiel Brennstoffzellen-Anlagen für die Energiegewinnung – werde unter die Erde verlegt.

Eine zentrale Rolle in dem Konzept spielen Toyotas autonome Mehrzweckfahrzeuge, die zum Transport von Menschen, aber auch als mobile Geschäfte oder Büros eingesetzt werden können. Die kastenförmigen Wagen mit dem Namen e-Palette hatte der Konzern vor zwei Jahren in Las Vegas vorgestellt. Am Montag präsentierte der südkoreanische Konkurrent Hyundai ein ähnliches Konzept.

Toyota ist nicht der erste Technologie-Konzern, der den Aufbau einer Stadt-Infrastruktur versucht. Google kündigte bereits 2017 ein ähnliches Projekt in der kanadischen Metropole Toronto an, allerdings nur auf einer Fläche von knapp fünf Hektar.

Für eine Überraschung auf der CES sorgte Sony

Der Elektronik-Riese geht überraschend unter die Autobauer. Der japanische Konzern stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas den Prototypen eines Elektroautos vor, schwieg allerdings zu Produktionsplänen.

Der Prototyp namens Vision-S solle demonstrieren, welche Möglichkeiten in den technischen Entwicklungen aus dem Hause Sony steckten, sagte Konzernchef Kenichiro Yoshida am Montag (Ortszeit). Dazu zählen Software, Sensoren und Sicherheitstechnik ebenso wie ein komplettes Entertainmentsystem.

Yoshida erklärte:

"Dieser Prototyp verkörpert unseren Beitrag zur Zukunft der Mobilität."

Sony entwickelte den Wagen zusammen mit einer ganzen Reihe von Partnern – allen voran Magna Steyr aus Österreich, aber auch den drei großen deutschen Zulieferern Bosch, Continental und ZF. Die Elektroauto-Plattform sei geeignet, auch andere Fahrzeugtypen wie etwa SUVs anzutreiben.

Experten hatten schon lange damit gerechnet, dass mit dem Vormarsch von Elektrofahrzeugen auch Elektronik-Konzerne in das Autogeschäft einsteigen. Das wurde allem von Apple erwartet – der iPhone-Konzern stutzte jedoch sein jahrelanges Entwicklungsprogramm und konzentriert sich aktuell auf Roboterwagen-Technologie.

Welche Chance hat Sony auf dem Automarkt?
Für Prognosen über die Marktaussichten eines Sony-Autos sei es noch zu früh, sagte Branchenexperte Pedro Pacheco von der Analysefirma Gartner. Die Ankündigung zeige zwar, dass Autos nun im Mittelpunkt der Sony-Strategie stünden. "Aber es bleibt trotz der gewaltigen Transformation ein hartes Geschäft, wie der jüngste Rückzieher von Dyson zeigt."

Dyson, bekannt vor allem für beutellose Staubsauger, hatte mehr als zwei Jahre lang an einem Elektroauto gearbeitet und mehr als zwei Milliarden Pfund investiert. Ende vergangenen Jahres gab die Firma jedoch die Pläne auf, weil sie keine Chancen sah, das Fahrzeug profitabel zu bauen.

Daimler bemüht sich um Nachhaltigkeit

Daimler hingegen rückte bei der Präsentation seines "Vision AVTR" mehr die Natur als die Stadt in den Fokus. Das Konzeptfahrzeug wurde in Zusammenarbeit mit den Machern des Science-Fiction-Films "Avatar" von Regisseur James Cameron konzipiert.

Es solle Möglichkeiten der Interaktion zwischen Mensch, Maschine und Umwelt aufzeigen – ein Motiv, das auch in dem 2009 erschienenen Film eine wichtige Rolle spielt. Cameron arbeitet aktuell an Fortsetzungen.

Der Mercedes-Benz Vision AVTR.
Der Mercedes-Benz Vision AVTR.Bild: Getty

Daimler hat das Thema Nachhaltigkeit zu einem zentralen Punkt seiner Zukunftsstrategie erhoben. Bis 2039 soll die gesamte Neuwagenflotte von Mercedes-Benz CO2-neutral sein. Der aus nachhaltigen Materialien gebaute "Vision AVTR" wird mit einer sogenannten organischen, also metallfreien Batterie auf der Basis von Wasser betrieben - in der Vorstellung seiner Entwickler jedenfalls. Bis ein solches System in der Praxis als Autoantrieb zum Einsatz kommen kann, dürfte es laut Daimler wohl noch um die 15 Jahre dauern.

(ll/dpa)

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