Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas hat Toyota ein ambitioniertes Projekt vorgestellt:
Das Gelände hat eine Fläche von gut 70 Hektar. Als Stadtplaner wurde der dänische Star-Architekt Bjarke Ingels engagiert. Ein großer Teil der Infrastruktur – zum Beispiel Brennstoffzellen-Anlagen für die Energiegewinnung – werde unter die Erde verlegt.
Eine zentrale Rolle in dem Konzept spielen Toyotas autonome Mehrzweckfahrzeuge, die zum Transport von Menschen, aber auch als mobile Geschäfte oder Büros eingesetzt werden können. Die kastenförmigen Wagen mit dem Namen e-Palette hatte der Konzern vor zwei Jahren in Las Vegas vorgestellt. Am Montag präsentierte der südkoreanische Konkurrent Hyundai ein ähnliches Konzept.
Toyota ist nicht der erste Technologie-Konzern, der den Aufbau einer Stadt-Infrastruktur versucht. Google kündigte bereits 2017 ein ähnliches Projekt in der kanadischen Metropole Toronto an, allerdings nur auf einer Fläche von knapp fünf Hektar.
Der Elektronik-Riese geht überraschend unter die Autobauer. Der japanische Konzern stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas den Prototypen eines Elektroautos vor, schwieg allerdings zu Produktionsplänen.
Der Prototyp namens Vision-S solle demonstrieren, welche Möglichkeiten in den technischen Entwicklungen aus dem Hause Sony steckten, sagte Konzernchef Kenichiro Yoshida am Montag (Ortszeit). Dazu zählen Software, Sensoren und Sicherheitstechnik ebenso wie ein komplettes Entertainmentsystem.
Sony entwickelte den Wagen zusammen mit einer ganzen Reihe von Partnern – allen voran Magna Steyr aus Österreich, aber auch den drei großen deutschen Zulieferern Bosch, Continental und ZF. Die Elektroauto-Plattform sei geeignet, auch andere Fahrzeugtypen wie etwa SUVs anzutreiben.
Experten hatten schon lange damit gerechnet, dass mit dem Vormarsch von Elektrofahrzeugen auch Elektronik-Konzerne in das Autogeschäft einsteigen. Das wurde allem von Apple erwartet – der iPhone-Konzern stutzte jedoch sein jahrelanges Entwicklungsprogramm und konzentriert sich aktuell auf Roboterwagen-Technologie.
Daimler hingegen rückte bei der Präsentation seines "Vision AVTR" mehr die Natur als die Stadt in den Fokus. Das Konzeptfahrzeug wurde in Zusammenarbeit mit den Machern des Science-Fiction-Films "Avatar" von Regisseur James Cameron konzipiert.
Es solle Möglichkeiten der Interaktion zwischen Mensch, Maschine und Umwelt aufzeigen – ein Motiv, das auch in dem 2009 erschienenen Film eine wichtige Rolle spielt. Cameron arbeitet aktuell an Fortsetzungen.
Daimler hat das Thema Nachhaltigkeit zu einem zentralen Punkt seiner Zukunftsstrategie erhoben. Bis 2039 soll die gesamte Neuwagenflotte von Mercedes-Benz CO2-neutral sein. Der aus nachhaltigen Materialien gebaute "Vision AVTR" wird mit einer sogenannten organischen, also metallfreien Batterie auf der Basis von Wasser betrieben - in der Vorstellung seiner Entwickler jedenfalls. Bis ein solches System in der Praxis als Autoantrieb zum Einsatz kommen kann, dürfte es laut Daimler wohl noch um die 15 Jahre dauern.
(ll/dpa)