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Wegen Krieg gegen Ukraine: Russland kann sich Alltagsprodukt nicht mehr leisten

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Russland-Präsident Putin kann ein beliebtes Alltagsprodukt für seine Bevölkerung wohl nur noch begrenzt zur Verfügung stellenBild: Imago Images / SNA
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Wegen Krieg gegen Ukraine: Russland kann sich beliebtes Alltagsprodukt nicht mehr leisten

12.10.2023, 10:5412.10.2023, 11:41
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Seit Russland die Ukraine überfallen hat, wird das Land vom Westen hart sanktioniert. Die Energieimporte wurden heruntergefahren, Russland vom internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Gleichzeitig steckt Russland immer mehr Geld in den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Folge all dessen ist ein massiver Absturz des Rubels – also der russischen Währung.

Im Juli 2022 kostete ein US-Dollar noch 53 Rubel, heute sind es 97 Rubel. Und das hat auch Auswirkungen auf die Produkte, die in Russland angeboten werden. Denn viele Importe müssen in US-Dollars bezahlt werden. Und das hat nun wohl große Auswirkungen, auf den Kaffeegenuss der Russ:innen.

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Kein guter Kaffee mehr in Russland

Kaffee gehört für viele Menschen zum Alltag. Die einen brauchen das koffeinhaltige Heißgetränk, um wach zu werden. Die anderen, um damit am Nachmittag ihren Streuselkuchen herunterzuspülen. Auch in Russland ist Kaffee beliebt. Wie in vielen deutschen Großstädten gehörte auch in Russland die amerikanische Kaffeekette Starbucks lange Zeit zum Stadtbild dazu.

Bildnummer: 54202316 Datum: 27.09.2005 Copyright: imago/ITAR-TASS
ITAR-TASS 33. MOSCOW, RUSSIA. SEPTEMBER 27. Russian President Vladimir Putin during his fourth live televised call-in show. PUBLICATIO ...
Auch Präsident Wladimir Putin ist ein Kaffeefreund.Bild: imago/ Itar Tass

Im Sommer 2022 hat die Kette dann aber ihre 130 Filialen in Russland dichtgemacht. Ebenso wie zahlreiche weitere westliche Unternehmen. Eine Lücke, die russische Geschäftsleute offensichtlich sehr gerne ausgefüllt haben. Nur kurze Zeit später öffneten nämlich Läden, die dem Original erstaunlich ähnlich sehen: Stars-Coffee heißt die neue Kette mit abgewandeltem Starbucks-Logo. Doch auch Stars-Coffee dürfte nun immense Probleme haben, seine Kund:innen zufriedenzustellen.

Der Grund: Kaffeebohnen werden auf dem Weltmarkt zwar billiger, durch den schwachen Rubel werden sie für russische Geschäfte trotzdem zum Luxusgut. "Höchstwahrscheinlich werden Kaffeehausbesitzer jetzt minderwertigen Kaffee kaufen müssen", zitiert "n-tv" das Importunternehmen RTC-Trading. Die Weltmärkte hätten mit dieser Entwicklung nichts zu tun.

Denn weder für Arabica- noch für Robusta-Bohnen – die, die beliebtesten Kaffeebohnensorten sein sollen – seien die Preise auf dem Weltmarkt gestiegen. In den Ländern, aus denen die Bohnen exportiert werden, gebe es ebenfalls keine Veränderung: Nach wie vor würde Kaffee aus Mittelamerika, Afrika und Asien importiert. Es sei daher ausschließlich der russische Markt betroffen.

Die Kaffeehäuser sind aber nicht die einzigen Leidtragenden. Wie "n-tv" berichtet, leidet auch der russische Einzelhandel unter den teuren Kaffeepreisen. Das Medium berichtet von der Geschäftsführerin der Gastronomiekette Tanuki Family. Diese hatten der Wirtschaftsagentur Prime erklärt, nun selbst den Gürtel enger zu schnallen.

Das Ziel: Die bisherigen Kaffeepreise beibehalten. Dafür verzichte das Unternehmen zwar auf Gewinne, behalte aber dafür die Loyalität ihrer Kunden. Das zumindest die Hoffnung der Geschäftsführerin.

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