
Bereits 2013 empfing Angela Merkel Joe Biden in Berlin.Bild: dpa / Maurizio Gambarini
International
26.01.2021, 07:0526.01.2021, 07:05
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat US-Präsident
Joe Biden nach Deutschland eingeladen, sobald die Corona-Pandemie
einen solchen Besuch erlaubt. Zugleich sicherte sie dem neuen
US-Präsidenten am Montag in einem Telefonat die Zusammenarbeit bei
der Bewältigung internationaler Herausforderungen zu, wie
Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte.
Merkel erklärte den Angaben zufolge die Bereitschaft
Deutschlands, bei der Bewältigung internationaler Aufgaben gemeinsam
mit den europäischen und transatlantischen Partnern Verantwortung zu
übernehmen. Die Kanzlerin und der US-Präsident seien sich einig
gewesen, dass zur Bewältigung der Corona-Pandemie verstärkte
internationale Anstrengungen nötig seien. Merkel begrüßte in diesem
Zusammenhang die Rückkehr der USA in die Weltgesundheitsorganisation
WHO.
Beziehungen stärken
Das Weiße Haus teilte mit, Biden habe Merkel seinen Wunsch
übermittelt, die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA zu
stärken und die transatlantische Allianz - auch durch die Nato und
mit der EU - wiederzubeleben. Weitere Themen des Gesprächs waren den Angaben zufolge außenpolitische Fragen, insbesondere Afghanistan und der Iran, sowie die Handels- und Klimapolitik. Merkel begrüßte auch die Entscheidung, die USA in das Pariser Klimaabkommen zurückzuführen.
Bereits am Samstag hatte Biden mit dem britischen Premierminister
Boris Johnson telefoniert, am Sonntag mit dem französischen
Präsidenten Emmanuel Macron.
Außenminister Heiko Maas erklärt am Montag auf die Frage, ob es
ein schlechtes Zeichen für Deutschland sei, dass Biden zuerst mit
London und Paris telefoniert habe: "Das kann man so sehen, muss man
nicht so sehen. Ich glaube, für uns ist es substanziell wichtig, mit
welchen Themen wir uns auseinandersetzen. Und da bin ich sehr
zuversichtlich, dass wir vor großen Chancen stehen und dass es an uns
liegt, was wir daraus machen."
(pas/dpa)
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