Am 7. Oktober, vor rund fünf Wochen, entfachte der Krieg zwischen Israel und Hamas erneut, nachdem die Terrororganisation auf israelisches Gebiet eingedrungen war. Die Hamas-Terroristen töteten mehr als 1000 Zivilist:innen bei ihrem Angriff. Zahlreiche Menschen wurden als Geisel genommen.
Kurz darauf wurden immer mehr Details zu dem Massaker bekannt, die Hamas startete einen Angriff auf Israel, das wiederum startete den Gegenangriff.
Nun wird ein noch viel dramatischerer Plan für den 7. Oktober vermutet, den die Hamas ursprünglich ins Auge gefasst haben soll.
Die Gräueltaten, die die Hamas bisher verübte, sind kaum vorstellbar. Einblicke in die Pläne gewährten ausgerechnet tote Körper der Terroristen. So wurde etwa ein Notizbuch bei einem Hamas-Terroristen gefunden, in dem steht: "Töte so viele Menschen und nimm so viele Geiseln wie möglich."
Andere von jenen, die das Supernova-Festival Anfang Oktober überfielen, hatten Gaskanister oder thermobare Granaten dabei. Nach und nach setzen Expert:innen die Puzzlestücke zusammen – und es ergibt sich ein umfangreicheres Bild des Massakers vom 7. Oktober als bisher angenommen.
Noch immer gibt es keine konkreten Aussagen dazu, weshalb die Hamas Israel erneut angriff und was das Festival damit zu tun hatte.
Die "Washington Post" zitiert nun aus Sicherheits- und Geheimdienstkreisen aus vier Ländern, dass sich das Bild über die Beweggründe der Hamas in den letzten Tagen verdichtet hätten.
Demnach soll die Hamas für den 7. Oktober einen Anschlag "historischen Ausmaßes" geplant haben, der über die verübten Angriffe hinausgegangen wäre.
Die Terrororganisation hatte in mehr als 22 israelischen Dörfern und Städten einen Massenmord an Soldat:innen und Zivilist:innen angerichtet. Laut den neuen Erkenntnissen soll die Hamas sogar bereit gewesen sein, noch weiter zu gehen.
Einige Terroristen sollen demnach Proviant, Munition und Ausrüstung mit sich getragen haben, um mehrere Tage zu überleben. Zudem soll es Anweisungen gegeben haben, noch tiefer nach Israel vorzudringen, sollte die erste Angriffswelle erfolgreich sein.
Laut zwei hochrangigen Geheimdienstmitarbeiter:innen und einem ehemaligen US-Beamten soll eine Einheit der Hamas Karten bei sich getragen haben, die darauf schließen lassen, dass die Angriffe sogar bis zur Grenze des Westjordanlands fortgesetzt werden sollten.
Der ehemalige US-Beamte ordnet ein:
Laut den Quellen der "Washington Post" sollen sich die Hamas-Führer von ihren Angriffen "mehr als nur Geiseln" erhofft haben. Sie haben sogar öffentlich geäußert, den Tod vieler Zivilist:innen dafür hinzunehmen.
So sagte am 24. Oktober etwa Ghazi Hamad, ein Mitglied des Hamas-Politbüros in einem Interview mit dem libanesischen Sender LCBI:
Nach den Angaben der Geheimdienstler:innen gegenüber der "Washington Post" sollen die Planungen der Hamas für den Angriff auf Israel schon weit über ein Jahr vor dem 7. Oktober angelaufen sein.
In dieser Zeit sollen die Terroristen heimlich ober- und unterirdische Militärübungen durchgeführt haben. Dazu zählte wohl auch das Training mit importierten AK-47-Gewehren, Handfeuerwaffen oder Granatwerfern mit Raketenantrieb.
Für detaillierte Informationen über Israel soll die Hamas billige Überwachungsdrohnen eingesetzt haben, um Karten von israelischen Städten und den Militäranlagen zu erstellen. (Zum Hintergrund: Israel hatte zur Abriegelung des Gazastreifens ein eine Milliarde US-Dollar teures Barrierensystem errichtet.)
Auch einfache Tagelöhner, die offiziell zur Arbeit nach Israel einreisen durften, sollen als Spione eingesetzt worden sein.
Offensichtlich wurden die Bewaffnungen und Übungen der Hamas-Terroristen aber von Israel abgetan oder ignoriert. Vieles konnte am eigentlich angesehenen israelischen Geheimdienst vorbeigeschleust werden.
Amos Yadlin, der ehemalige Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, sagte, Israel habe letztlich "den Aufbau einer palästinensischen Armee durch die Hamas zugelassen und sich immer wieder eingeredet, dass die Hamas abgeschreckt werden könne". Und weiter: "Israel wurde getäuscht."