
Der britische Premierminister Boris Johnson.Bild: reuters / POOL
International
07.09.2020, 07:5907.09.2020, 08:16
Kurz vor der nächsten Gesprächsrunde über ein
Brexit-Anschlussabkommen hat der britische Premier Boris Johnson von
der EU mehr Tempo und Entgegenkommen gefordert. Man müsse sich bis
Mitte Oktober einigen, damit ein solcher Deal noch ratifiziert werden
könne. Ansonsten werde es kein freies Handelsabkommen zwischen
Großbritannien und der Europäischen Union geben, teilte Johnson am
Sonntagabend in London mit. Stattdessen setze London dann auf eine
Vereinbarung mit der EU nach australischem Vorbild.
Die EU hat mit dem fünften Kontinent bisher nur ein
Rahmenabkommen, das unter anderem technische Hürden betrifft. Im
Großen und Ganzen findet der Handel zwischen Europa und Australien
auf Grundlage der Welthandelsorganisation WTO statt. Auf
Großbritannien übertragen wäre das dann der gefürchtete No Deal.
Noch schärfer im Ton war am Sonntag der britische
Chef-Unterhändler David Frost: Er sei sich völlig einig mit Johnson,
dass Großbritannien von einem No-Deal-Brexit nichts zu befürchten
habe, sagte er der "Mail on Sunday". "Ich glaube nicht, dass uns das
in irgendeiner Weise Angst einjagt", sagte Frost in einem Interview.
Am Dienstag wird EU-Unterhändler Michel Barnier in London
erwartet. Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten. In
einer Übergangsphase bis zum Jahresende gehört das Land aber noch zum
EU-Binnenmarkt und zur Zollunion, sodass sich im Alltag fast noch
nichts geändert hat. Gelingt kein Vertrag über die künftigen
Beziehungen, könnte es Anfang 2021 zum harten wirtschaftlichen Bruch
mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen kommen./si/DP/zb
(se/dpa)
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