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Coronavirus-Todeszahlen: Trump hat irre Idee, wie sie niedriger werden

August 4, 2020, Washington, District of Columbia, USA: United States President Donald J. Trump conducts a news briefing in the Brady Press Briefing Room of the White House in Washington, DC on Tuesday ...
Donald Trump bei der Pressekonferenz im Weißen Haus am Dienstag. Bild: www.imago-images.de / Chris Kleponis
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Hohe Todeszahlen: Trump hat irre Idee, wie sie niedriger werden

05.08.2020, 12:0005.08.2020, 15:02
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US-Präsident Donald Trump hat erneut eine bizarre Idee präsentiert, wie die Zahl der Menschen gesenkt werden kann, die in den USA mit dem oder wegen des Coronavirus sterben.

In einer Pressekonferenz im Weißen Haus antwortete Trump zunächst auf die Frage einer Reporterin, warum der Anteil der Toten an der Gesamtbevölkerung in den USA im internationalen Vergleich so dramatisch hoch ist. Trump sagte: "Ich denke, unsere Zahlen sind in Wahrheit besser als die anderer Länder." Und: "In Wahrheit sind wir ganz unten in der Rangliste."

Trump: Einfach New York herausrechnen

Dann widerspricht sich Trump offensichtlich selbst – und zieht eine neue seltsame Theorie aus dem Hut. Wenige Sekunden, nachdem er geleugnet hatte, dass die Todeszahlen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung überhaupt hoch sei, sagte Trump dann (auf eine Rückfrage der Reporterin), warum die Zahlen in den USA hoch sind. Er sagt wörtlich:

"Naja, viele unserer Zahlen beruhten ja auf New York. New York, das wissen Sie ja, hat eine sehr schwere Zeit durchgemacht. New York, New Jersey, diese Gegend. Wenn sie die rausnehmen (aus den Zahlen), schauen Sie zum Beispiel Florida an, im Vergleich zu New York – ich will da nichts Falsches über New York sagen, das ist nur ein sehr schwieriger Ort, Menschen Leben eng zusammen, es ist stark bevölkert, es ist nicht einfach – und wenn sie das rausnehmen, gehören unsere Zahlen zu den niedrigsten."

Dann sagt Trump nochmals, dass die Zahlen ja auch mit New York und New Jersey niedrig seien – und beendet seine Antwort abrupt.

Fakt ist: Laut den Zahlen der renommierten Johns-Hopkins-Universität liegen die USA beim Anteil der Toten an der Gesamtbevölkerung im internationalen Vergleich an zehnter Stelle – und zwar bei 47,5 Covid19-Toten je 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Anteil bei 11,04 von 100.000 – und somit weniger als ein Viertel so hoch.

Demnach sind die Zahlen für die USA im Vergleich tatsächlich dramatisch hoch – zumal, weil in der Rangliste vor den USA die zwei Zwergstaaten Andorra und San Marino liegen, bei denen die Dichte an Corona-Tests viel höher ist als in größeren Staaten.

(se)

4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dorian
05.08.2020 12:34
Seid mir jetzt nicht böse, aber ich sage, wie es ist.
Dieser Mann ist nicht fähig, ein Land zu regieren. Dieser Mann ist Geistig so schwer geschädigt, daß er in eine geschlossene Anstalt gehört um nie mehr auf die Menschheit losgelassen zu werden. Dieser Mann richtet die USA und die Bevölkerung zu Grunde. Dieser Mann ist sehr gefährlich, denn dieser Mann ist zum Schluß der Meinung, ein A-Krieg ist ein Videospiel auf Twitter. Hoffentlich merkts der am. Bürger noch rechtzeitig und verräumt ihn. So, jetzt könnt Ihr mich piesacken!
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Warum es Hoffnung im Konflikt zwischen den USA und China gibt
Ein Krieg zwischen den beiden Supermächten ist keineswegs unumgänglich.

Die "Falle des Thukydides" wird gerne zitiert, wenn es um das Verhältnis zwischen den USA und China geht. Der antike griechische Historiker beschreibt damit ein Gesetz, das besagt, dass eine aufstrebende Macht früher oder später zwangsläufig in Konflikt mit dem bestehenden Platzhirsch kommen muss. In seinem Fall waren es Sparta und Athen. Ein weiteres bekanntes historisches Beispiel ist der Erste Weltkrieg, in dem sich das aufstrebende Deutschland und die Weltmacht Großbritannien in die Haare gerieten.

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