Politik
19.03.2018, 11:5419.03.2018, 12:08
Auch zwei Sturmgewehre waren Teil der Schmugglerware. Bild: imago stock&people
Ein Mitarbeiter des französischen Konsulats
in Jerusalem hat nach israelischen Angaben Waffen vom Gazastreifen in
das Westjordanland geschmuggelt. In fünf Fällen habe der Franzose
insgesamt rund 70 Pistolen und zwei Sturmgewehre über die Grenze
transportiert, erklärte der Inlandsgeheimdienst Schin Bet am Montag.
Der Mann habe die Waffen von einem palästinensischen Mitarbeiter
eines französischen Kulturzentrums im Gazastreifen erhalten. Er habe
sie mit einem Fahrzeug des französischen Konsulats aus dem
Küstengebiet ins Westjordanland geschmuggelt, wo die Waffen verkauft
worden seien. Fahrzeuge der Botschaften und Konsulate werden am
Grenzübergang vom Gazastreifen nach Israel nicht streng kontrolliert.
Der Schmuggler hatte aus finanziellem Interesse gehandelt, befand Schin Bet.
Die
Vorgesetzten des Mannes hätten keine Kenntnis von seinen Aktivitäten
gehabt.
Insgesamt seien neun Personen festgenommen worden. Sechs von
ihnen, darunter der Schmuggler, sollten angeklagt werden. Neben
Waffen sei auch Geld geschmuggelt worden.
Ein Sprecher der
französischen Botschaft in Tel Aviv äußerte sich zunächst nicht zu
dem Fall. "Das ist ein sehr schwerwiegendes Ereignis", hieß es aus
israelischen Regierungskreisen. "Die Beziehungen zu Frankreich sind
ausgezeichnet." Die Affäre werde sich nicht negativ auf die
Beziehungen auswirken.
"Wir danken den französischen Behörden für die
Zusammenarbeit." Die radikal-islamische Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht im
Gazastreifen an sich gerissen. Israel verhängte daraufhin eine
Blockade über das Küstengebiet, die mittlerweile von Ägypten
mitgetragen wird. (hd/dpa-afxp)
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