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Liz Truss' Rücktritt: Die lustigsten Reaktionen – "absolute Highperformerin"

Ein Salatkopf hat das Duell gegen die scheidende britische Premierministerin Liz Truss gewonnen.
Ein Salatkopf hat das Duell gegen die scheidende britische Premierministerin Liz Truss gewonnen. Bild: Screenshot: Youtube/Dailystar
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Liz Truss tritt zurück: Die lustigsten Reaktionen – "absolute Highperformerin"

21.10.2022, 13:0221.10.2022, 15:15
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Es ist die kürzeste Regierungszeit der britischen Geschichte. Nur 45 Tage lang war Liz Truss im Amt. Kein Wunder, dass der Rücktritt der britischen Premierministerin am 20. Oktober hohe Wellen schlägt.

Auch im Netz überschlagen sich die Reaktionen – witzige und spöttische ebenso wie wütende.

Mit Champagner: Salatkopf feiert seinen Sieg über Liz Truss

Der Spott zog bereits vor dem Rücktritt größere Kreise. Besonders viel Kreativität bewies etwa die Redaktion der britischen Boulevardzeitung "Daily Star". Sie fragte auf der Titelseite des Magazins eine Woche vor dem Rücktritt: "Which wet lettuce will last longer?" (zu Deutsch: "Welcher nasse Salat wird länger durchhalten?") Zur Erklärung: "Nasser Salat" ist das englische Pendant zum in Deutschland gebräuchlichen "Waschlappen". Darunter zu sehen: ein Salatkopf und ein Foto der britischen Premierministerin.

Die Redaktion installierte kurzerhand eine Live-Webcam, um den Zustand des Salats mit Mindesthaltbarkeitsdatum von zehn Tagen immer im Auge zu behalten.

Eine Woche später ist klar: Der Salat hat mit Truss' Rücktritt das Duell gewonnen. Seinen Sieg feiert das Gemüse nun gebührend mit Truss-Perücke, Fähnchen und Champagner, wie im Livestream zu sehen ist. Die Aktion verbreitete sich im Netz rasant und wird weltweit genutzt, um über die kurze Regierungszeit der Premierministerin zu spotten.

So fordern in den Kommentaren zahlreiche Personen bereits, der Salat möge die Regierungsgeschäfte übernehmen.

Immerhin erlebte Truss zwei Monarchen in ihrer Amtszeit

Auch unabhängig von Salatköpfen und Gemüse bietet Truss' Abgang viel Raum für witzige Kommentare. Auf Social Media überschlagen sich die lustigen Bemerkungen und Seitenhiebe. So schreibt ein Twitter-User: "Gratulation an die Pflichtpraktikanten in Downing Street, die mehr Zeit dort verbringen als Liz Truss." Eine weitere Person steigt auf den Tweet mit ein und kommentiert: "Verdienen die dann auch mehr als 100.000 im Jahr?"

Ein anderer würdigt die Leistungen, die Liz Truss als Premierministerin erbracht hat, auf sarkastische Weise und vergleicht sie mit dem bedeutendsten britischen Staatsmann des 20. Jahrhunderts. Schließlich habe sie während ihrer Amtszeit eine Königin und einen König an der Macht erlebt. "Der letzte, dem das gelang, war niemand Geringeres als Winston Churchill", schreibt der Grünen-Politiker Sebastian Hansen.

Eine Userin zieht in ihrem Tweet einen Vergleich und macht sich damit über die kurze Amtszeit von Truss lustig: "Selbst als Teenagerin waren meine Beziehungen länger als die Amtszeit von Liz Truss."

So oder so sei es ein "historisches Jahr für die Briten": "Erst stirbt die Queen nach der längsten Regentschaft. Dann tritt Liz Truss nach der kürzesten Regierungszeit zurück", schreibt ein Nutzer.

Macht sich Habecks Wirtschaftsministerium über Truss lustig?

Auch Habecks Wirtschafts- und Klimaministerium äußerte sich zum Rücktritt. Das ließ zumindest ein Beitrag des offiziellen Accounts des Ministeriums vermuten, der kurz nach Bekanntwerden der Nachricht ein Lied von der Hip-Hop-Formation Public Enemy teilte. Der Name: "Can't Truss It" (Deutsch: "Kann dem nicht vertrauen").

Ein Seitenhieb?

Der Beitrag des Ministeriums kam jedenfalls alles andere als gut an. Viele Nutzer:innen äußerten in den Kommentaren Kritik und verwiesen darauf, dass der Song von Sklaverei und Kolonialismus handele. Mittlerweile stellte das Ministerium klar: "Es lag ein menschliches Versehen vor, für das wir um Entschuldigung bitten."

Hat Liz Truss alles richtig gemacht? Einige Twitter-User finden: Ja!

Trotz all des Spotts hat Liz Truss zumindest aus Sicht einiger Menschen alles richtig gemacht. Schließlich bekommt sie für ihre kurze Zeit im Amt trotzdem eine "Allowance" von 115.000 Pfund im Jahr – für den Rest ihres Lebens. Das sind umgerechnet etwa 130.000 Euro. "In diesem Sinne ist Liz Truss eine absolute Highperformerin!", findet ein Twitter-User.

Proteste in Georgien halten an: "Die Spannungen sind sehr hoch"

In Georgien halten die Proteste gegen das umstrittene Gesetz zu "Interessen ausländischer Mächte" an. Tausende Menschen gingen erneut auf die Straße. Sie versammelten sich am Dienstagabend vor dem Parlament in Tiflis, blockierten den Verkehr und riefen: "Nein zum russischen Gesetz!"

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