
Roman Protassewitsch war den Behörden schon länger ein Dorn im Auge, hier bei einer Festnahme im Jahr 2017. Bild: dpa / Sergei Grits
International
25.05.2021, 07:2225.05.2021, 07:22
Einen Tag nach der erzwungenen Landung eines
Passagierflugzeugs in Belarus hat sich der festgenommene Blogger
Roman Protassewitsch in einem Video zu Wort gemeldet. Es wurde in
einem regierungsnahen Nachrichtenkanal bei Telegram am Montagabend
verbreitet. Darin bestätigte der gezeichnete Blogger, dass er im
"Untersuchungsgefängnis Nr. 1" in der Hauptstadt Minsk sei.
Zu Berichten über einen angeblichen Krankenhausaufenthalt wegen
Herzproblemen sagte er: "Ich kann erklären, dass ich keine
gesundheitlichen Probleme habe, auch nicht mit dem Herzen und anderen
Organen." Er sei gesetzeskonform behandelt worden, er arbeite mit den
Ermittlern zusammen und wolle weiter Geständnisse ablegen.
Opposition glaubt nicht an freiwilliges Video
Nach Einschätzung der Opposition ist das Video unter Druck zustande
gekommen. "Roman hat nie freiwillig gesagt, was er jetzt in die
Kamera gesagt hat", hieß es bei Telegram. Er sehe zudem "ziemlich
gefoltert" aus.
"Sein Gesicht ist geschminkt, Spuren von Schlägen sind sichtbar, seine Nase ist gebrochen."
Behörden der autoritär regierten Republik hatten am Sonntag ein
Flugzeug auf dem Weg von Athen nach Vilnius zur Landung gezwungen. An
Bord der Maschine war nach Angaben von Menschenrechtlern auch der von
Lukaschenko international gesuchte Blogger. Einen Tag nach der
erzwungenen Landung bestätigte das belarussische Innenministerium,
dass der Blogger festgenommen wurde.
Protassewitsch gehört zu den Mitbegründern des regierungskritischen
Nachrichtenkanals Nexta. Die Behörden in Belarus stufen Nexta als
extremistisch ein. Der Kanal hatte im vergangenen Jahr nach der Wahl
immer wieder zu den Massenprotesten gegen Machthaber Alexander
Lukaschenko aufgerufen.
(om/dpa)
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