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Kein Instagram und Facebook in Russland: So sieht das Netz ohne soziale Medien aus

ILLUSTRATION - 28.02.2022, Berlin: Auf dem Bildschirm eines Smartphones sind die Logos der Apps VKontakte (oben l-r), Twitter, RT News, Facebook, Instagram (unten l-r), Telegram und TikTok zu sehen. ( ...
Die russische Regierung hat einige soziale Medien und Nachrichtenportale gesperrt.Bild: dpa / Fernando Gutierrez-Juarez
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Angeblich "extremistisch": Russland blockiert Facebook und Instagram – so sieht das Netz ohne soziale Medien aus

23.03.2022, 07:2008.06.2022, 17:29
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Seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine hat die russische Regierung die Nutzung von sozialen Medien und des Internets allgemein stark eingeschränkt. Zu den gesperrten Plattformen gehören unter anderem Facebook, Instagram und Twitter.

Innerhalb kürzester Zeit wurde die russische Bevölkerung digital von dem Rest der Welt abgekapselt. Denn im Netz werden nicht nur süße Tierbilder geteilt, sondern auch einiges an unabhängiger Berichterstattung verbreitet – auf die unzählige Menschen nun keinen Zugriff mehr haben.

Netz-Verbote sollen vor "Fake News" schützen

Die russische Regierung möchte auf diesem Weg den Informationsfluss im eigenen Land kontrollieren und die Verbreitung von angeblichen Falschnachrichten über den Krieg eindämmen.

Die Verbote kennzeichnen "die Zersplitterung des Internets", erklärte Andrew Sullivan, Präsident des Konzerns "Internet Society" gegenüber dem Nachrichtenportal "Business Insider". "Es ist das Gegenteil dessen, wie das Internet konzipiert wurde und funktionieren sollte."

Facebook und Instagram gelten als "extremistisch"

Erst am Montag hatte die Zeitung "The Guardian" darüber berichtet, dass ein russisches Gericht Facebook und Instagram als "extremistische" Plattformen eingestuft hatte. Der russische Geheimdienst hatte dem Mutterkonzern Meta vorgeworfen, eine "alternative Realität" zu schaffen, in der "Hass auf Russen angefeuert" würde.

Das Chatportal WhatsApp bleibt von den Maßnahmen zunächst verschont. "Die Entscheidung betrifft nicht den Meta-Messenger WhatsApp, weil er nicht für die öffentliche Verbreitung von Informationen genutzt wird", zitierte der Rundfunkproduzent "Deutsche Welle" das Gericht.

Fehlermeldungen statt Katzenbilder

Wer in Russland ist und die Website eines sozialen Netzwerkes aufruft, wird prompt von einem Warnhinweis begrüßt. Auf der Facebook-Seite steht Folgendes: "Zugang verweigert. Der Zugriff auf diese Seite ist nicht möglich, da sie im Register der verbotenen Websites mit Informationen steht, deren Verbreitung in der Russischen Föderation untersagt ist."

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bild: Business Insider/Rosie Bradbury

Auch von "extremistischen Materialien" ist in einigen Fehlermeldungen zu lesen.

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bild: business insider/rosie bradbury

Russen und Ukrainer setzen auf VPNs

Trotz des Verbots, möchten viele Russen nicht auf Nachrichtenplattformen und soziale Medien verzichten, weshalb einige von ihnen auf sogenannte VPNs setzen. Diese "Virtual Private Network"-Apps erlauben es einem, den Herkunftsort einer Internetanfrage zu verschleiern. So können keine Rückschlüsse auf Nutzerinnen und Nutzer gezogen werden.

Laut Angaben der österreichischen Tageszeitung "Der Standard", soll der VPN-Anbieter Atlasvpn in Russland eine Installations-Steigerung von nahezu 2000 Prozent in nur einer Woche verzeichnet haben. Und auch in der Ukraine wird auf das Verschleierung-Tool gesetzt: Jedoch nicht etwa, weil die Meinungsäußerung dort ebenfalls eingeschränkt wäre, sondern weil sich viele Nutzer vor Cyberangriffen und russischen Repressalien schützen möchten.

(fw)

Satellitenbilder führen Putin vor: So schwer trifft Ukraine die Krim

Die Krim gehört zur Ukraine. Immer wieder betont der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Ziel, die Halbinsel zurückzuerobern. Seit Frühjahr 2014 liegt die Krim in den Händen der Russen, nachdem sie die Insel völkerrechtswidrig besetzt und annektiert haben.

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