Politik
International

IS: Miliz will Rache und benennt neuen Kalifaten

Kenneth McKenzie gibt über den Einsatz von US-Spezialkräften im Nordwesten Syriens, der zum Tod des Anführers der Terrormiliz Islamischer Staat, Abu Bakr Al-Bagdadi, geführt hat, eine Pressekonferenz  ...
Kenneth McKenzie gibt über den Einsatz von US-Spezialkräften im Nordwesten Syriens, der zum Tod des Anführers der Terrormiliz Islamischer Staat, Abu Bakr Al-Bagdadi, geführt hat, eine Pressekonferenz im Pentagon.Bild: AP
International

IS bestätigt: Al-Bagdadi ist tot – Miliz will Rache und benennt neuen Kalifaten

31.10.2019, 16:3131.10.2019, 20:00

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers Abu Bakr Al-Bagdadi bestätigt. Zum neuen Anführer sei Abi Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi ernannt worden, teilte die IS-Miliz am Donnerstag in einer Audiobotschaft mit.

US-Präsident Donald Trump hatte die Tötung Al-Bagdadis bei einem US-Einsatz in Nordsyrien am Sonntag verkündet; auch der damals vorgesehene Nachfolger Al-Bagadis wurde nach seinen Angaben getötet.

Rache für Al-Bagdadi

"Oh Muslime, oh Mudschahedin, Soldaten des IS..., wir trauern um den Kommandeur der Gläubigen, Abu Bakr Al-Bagdadi", sagte ein IS-Sprecher in der Audiobotschaft. Zugleich riefen die Dschihadisten dazu auf, den Tod ihres Anführers zu rächen.

Außerdem rief der IS seine Anhänger in der 17 Minuten langen Botschaft dazu auf, dem neuen Anführer Al-Kuraischi die Treue zu leisten. "Freut euch nicht über die Tötung von Scheich Al-Bagdadi", heißt es an die USA gerichtet. Der IS sei nicht auf den Nahen Osten beschränkt und werde seine Mission fortsetzen. Anhänger werden dazu aufgerufen, neue Mitglieder zu werben und IS-Gefangene zu befreien.

Nach dem Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat hatten die USA jahrelang gefahndet, er galt als der meistgesuchte Mann der Welt. Al-Bagdadi hatte im Juli 2014 ein "Kalifat" in Syrien und im Irak ausgerufen, in dem zeitweise mehrere Millionen Menschen unter der Herrschaft der radikalen Islamisten lebten.

(dpa/lin)

Sudan: So viel Blut, dass man es aus dem All sieht – was in Al-Faschir geschieht
Satellitenbilder aus dem Sudan zeigen dunkle Flecken im Wüstensand – laut Expert:innen Blut. In Al-Faschir, der Hauptstadt Nord-Darfurs, deutet alles auf systematische Massentötungen hin. Und die Lage verschärft sich täglich.
Die Belagerung dauerte eineinhalb Jahre. Dann fiel Al-Faschir, letzte Bastion der sudanesischen Armee im Westen des Landes, an die Miliz Rapid Support Forces (RSF). Seitdem häufen sich Hinweise auf Gräueltaten – und auf ein mögliches Massaker, das sich im digitalen Zeitalter in einem Informationsvakuum vollzieht. Dort gibt es keinen Handyempfang, kein Internet, kaum Zeug:innen. Nur Satellitenbilder und einzelne Stimmen von Überlebenden erreichen die Außenwelt.
Zur Story