Archiv: Polen hatte zuvor in Berlin die Genehmigung beantragt.Bild: PAP / Michael Walczak
International
Auch an den orthodoxen Feiertagen hat Russland seine Angriffe in der Ukraine fortgesetzt. Raketen haben in der ostukrainischen Großstadt Saporischschja drei Menschen getötet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die erneuten Attacken scharf verurteilt.
Vor allem im Osten des Landes, rund um die strategisch wichtige Stadt Bachmut, toben die Kämpfe. Beide Seiten weigern sich bislang, in der bislang längsten Schlacht des Krieges zurückzustecken.
In unserem News-Blog liest du alle wichtigen Nachrichten zu den Entwicklungen im Ukraine-Krieg.
13. April
17.04 Uhr: Bericht – Bundesregierung genehmigt Polen Kampfjet-Lieferung an Ukraine
Die Bundesregierung hat den Antrag von Polen für die Lieferung von Kampfjets aus DDR-Altbeständen an die Ukraine nach Informationen des "Spiegel" bewilligt. Polen hatte zuvor in Berlin die Genehmigung mit einem entsprechenden Schreiben beantragt. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte bereits, dass die Bundesregierung noch an diesem Donnerstag über den Antrag entscheiden wolle.
Zum grünen Licht aus Berlin für den polnischen Vorstoß sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD): "Das zeigt: Auf Deutschland ist Verlass!"
14.14 Uhr: Ukrainische Truppen in Bachmut angeblich von Russland eingekesselt
In der umkämpften Stadt Bachmut sind die ukrainischen Verteidiger angeblich von russischen Truppen umzingelt worden. Das erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag in Moskau. Demnach haben luftgestützte Truppen die Einheiten der in Bachmut kämpfenden russischen Söldnertruppe Wagner verstärkt. Die Ukraine soll somit keine Verstärkung schicken können und seine eingekesselten Truppen auch nicht zurückziehen können.
Russland soll den Druck auf die ukrainischen Soldaten in Bachmut massiv erhöht haben. Bild: AP / Libkos
Die Schlacht um die strategisch wichtige Stadt im Osten der Ukraine ist die längste des Krieges. Ein Sieg hat deshalb für beide Seiten auch enorme symbolische Bedeutung.
7.58 Uhr: Whistleblower bei US-Leaks soll identifiziert sein
Laut der US-Zeitung "Washington Post" ist die Identität des Menschen geklärt, der die US-Geheimdienstdokumente zum Ukraine-Krieg und anderen vertraulichen militärischen Themen veröffentlicht hat. Demnach soll es sich um einen nicht näher identifizierten jungen Waffenliebhaber handeln, der auf einer ungenannten Militärbasis gearbeitet hat.
Angeblich hat er die Dokumente mit nach Hause genommen und von dort über einen Server auf der Plattform Discord mit Onlinefreunden geteilt. Seit Ende vergangenen Jahres hat er unter dem Namen OG demnach jede Woche mehrere Dokumente geteilt, heißt es in dem Bericht.
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, sieht in den geleakten Geheimdokumenten ein hohes Sicherheitsrisiko.Bild: IMAGO/UPI Photo
12. April
22.35 Uhr: Täter in Enthauptungsvideo soll Wagner-Söldner sein
Dem russischen Bürgerrechtler Wladimir Ossetschkin zufolge ist der Mann, der in einem Video einen mutmaßlichen ukrainischen Kriegsgefangenen enthauptet, ein Angehöriger der russischen Söldnertruppe Wagner. Als solchen habe sie der Ex-Söldner Andrey Medwedew identifiziert, sagte Ossetschkin in einem Video bei Youtube.
"Er hat es mehrmals aufmerksam angehört und geschaut und er erkennt dort eindeutig seine früheren Kollegen, Kämpfer der Söldnergruppe Wagner", sagte Ossetschkin, dessen Organisation Gulagu.net (Nein zum Gulag) für die Aufdeckung von systematischer Folter in russischen Gefängnissen bekannt ist.
Der Ex-Söldner Medwedew war Anfang des Jahres nach Norwegen geflohen und sitzt derzeit wegen unerlaubter Einreise in Schweden im Gefängnis.
13.52 Uhr: Selenskyj bezeichnet Enthauptungsvideo als Beleg für russische Brutalität
Ein in den sozialen Medien verbreitetes Video, das die Enthauptung eines ukrainischen Soldaten durch russische Kämpfer zeigen soll, sorgt international für Entsetzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat es am Mittwoch als Beleg für die Brutalität Russlands bezeichnet. Die Welt müsse sehen, "wie leichtfertig diese Bestien töten", sagte das Kiewer Staatsoberhaupt.
Auch die UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine nannte die Bilder "grauenvoll". Die EU-Kommission hat angesichts des Videos die Verfolgung von Kriegsverbrechern angekündigt. Russland will das Video auf Echtheit prüfen lassen und hat in Person von Kremlsprecher Dmitri Peskow die Möglichkeit einer Fälschung betont.
In dem eine Minute und 40 Sekunden langen Clip ist ein Mann in Kampfanzug und mit maskiertem Gesicht zu sehen, der nach Aufforderung eines russisch sprechenden Mannes hinter der Kamera einen am Boden liegenden Mann enthauptet, der eine Uniform mit dem Abzeichen der Ukraine trägt.
7.23 Uhr: Russland testet neuartige Interkontinental-Rakete
Moskau lässt die Muskeln spielen: Laut dem Verteidigungsministerium hat das Militär am Dienstag erfolgreich eine "ballistische Interkontinentalrakete eines mobilen bodengestützten Raketensystems" getestet. Zum genauen Typ der Rakete, die im Grenzgebiet zwischen Russland und Kasachstan auf dem dortigen Testgelände Kapustin Jar abgefeuert wurde, machte der Kreml keine Angaben.
International besteht die Sorge, solche Raketen könnten Atomsprengsätze transportieren. Wladimir Putin hat dem Westen immer wieder mit dieser Option gedroht. Ende Februar kündigte er dann die Aussetzung von Russlands Teilnahme am US-russischen New-Start-Vertrag zur Begrenzung der jeweiligen Atomwaffenbestände an.
Archivbild von einem früheren Raketentest Russlands im Oktober 2022.Bild: Russian Defense Ministry Press S / Uncredited
11. April
10.37 Uhr: USA zweifeln laut Bericht an Erfolg von ukrainischer Offensive
Die amerikanische Regierung zweifelt laut "Washington Post" an dem Erfolg der erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive. Das geht laut der Zeitung aus den geleakten geheimen US-Dokumenten hervor.
Die ursprünglichen Pläne zur Rückeroberung der russisch besetzten Gebiete drohen nach Einschätzung von amerikanischen Militärexpert:innen "weit verfehlt" zu werden, heißt es in dem Bericht. Kiew hat demnach große Schwierigkeiten bei der Aufstockung seiner Truppen, sowie bei der Versorgung mit Munition und Ausrüstung.
5.02 Uhr: Pentagon sieht in US-Leaks "sehr hohes" Sicherheitsrisiko
Nachdem geheime US-Dokumente im Internet veröffentlicht wurden, hat sich der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, besorgt geäußert. Der Leak stelle "ein sehr hohes Risiko für die nationale Sicherheit" dar, sagte Kirby am Montag (Ortszeit) in Washington.
Laut "New York Times" erhalten die Unterlagen, die in den vergangenen Tagen nach und nach auf Online-Plattformen wie Twitter, Telegram und Discord veröffentlicht wurden, auch Informationen zu Plänen der USA und der Nato zur Unterstützung einer ukrainischen Militäroffensive im Frühjahr gegen Russland.
Mitarbeiter:innen einiger US-Behörden sollen Berichten zufolge zumindest Teile der durchgesickerten Dokumente für echt halten. Die südkoreanische Regierung wiederum bezeichnete große Teile davon als gefälscht.
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In den Dokumenten, die der Zeitung zufolge über prorussische Kanäle verbreitet wurden, finden sich demnach unter anderem Details über Waffenlieferungen, Bataillonsstärken und andere sensible Informationen wie Ausbildungspläne.
Beobachter:innen befürchten, die Informationen könnten sich als sehr wertvoll für Moskau erweisen. Sie würden nämlich auch zeigen, wie weit US-Geheimdienste bereits Teile des russischen Militärapparats infiltriert haben.
Die russische Führung im Kreml hält die geleakten US-Geheimdokumente für "sehr interessant".Bild: AP / Alexander Zemlianichenko
Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine findest du hier.
(mit Material von dpa und AFP)