Andrij Melnyk, damals Botschafter der Ukraine in Deutschland soll nun eine neuen Posten besetzen. Bild: Deutsche Presse-Agentur GmbH / Michael Kappeler
International
Unbequem, laut und angriffslustig: So haben wohl viele den ukrainischen Diplomaten Andrij Melnyk in Erinnerung. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine polarisierte er als Botschafter in Deutschland.
Im Herbst 2022 war dann Schluss mit Gepolter. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief ihn zurück nach Kiew. Doch nun wartet wohl der nächste Posten als Diplomat auf Melnyk. Selenskyj will ihn offenbar als Botschafter nach Südamerika schicken – in ein Land, das sich jüngst kritisch gegenüber dem Krieg in der Ukraine äußerte.
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Melnyk wird laut Medienberichten wohl ins sonnige Brasilien geschickt. Laut dem ukrainischen Journalist Denis Trubetskoy soll er sogar schon nach Angaben der brasilianischen Regierung eine Genehmigung erhalten haben.
Brisant: Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva (meist Lula genannt) stellte jüngst die Unterstützung der Ukraine infrage.
Lula kritisiert Waffenlieferungen an die Ukraine
Lula sprach sich im April gegen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Er kritisierte die Unterstützung des Westens scharf und warf den Vereinigten Staaten vor, Kriegstreiber zu sein.
Luiz Inacio Lula da Silva, Präsident von Brasilien, fordert Westen auf, keine Waffen mehr in die Ukraine zu liefern.Bild: AP / Andre Penner
Nach Lula müssten die USA "aufhören, den Krieg zu fördern, und anfangen, über Frieden zu reden". Waffenlieferungen würden den Krieg nur in die Länge ziehen. Die Ukraine solle sich seiner Meinung nach zu Friedensverhandlungen mit Moskau bereit erklären. Nur so könne der russische Angriffskrieg beendet werden.
Friedensverhandlungen mit Moskau statt Waffenlieferungen? Das entspricht offenbar ganz und gar nicht Melnyks Ansichten und Brasilien sollte sich wohl warm anziehen. Davon geht offensichtlich auch Journalist Sebastian Eberle aus. Auf Twitter schreibt er: "Der Peking- und Putin-Freund Lula kann sich warm anziehen. Die Ukraine hat Brasilien offenbar noch nicht aufgegeben."
Melnyk sei nun Selenskyjs Rache an Lula, meint ein Twitter-Nutzer. "Ob Lula schon seine dubiosen Äußerungen zum Krieg in der Ukraine bereut?", fragt eine andere Userin scherzhaft. Man darf gespannt sein, ob Melnyk seine unbequeme, laute und angriffslustige Diplomatie in Brasilien fortführen wird.
Nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten herrscht viel Ungewissheit darüber, wie es jetzt mit der Ukraine weitergeht. Es gibt nicht unbegründete Ängste davor, Trump könne dem Land bald den Geldhahn zudrehen.