In der Nachbarschaft von Fort Worth in Texas sorgte ein Wintersturm für große Probleme.Bild: IMAGO / ZUMA Wire
USA
Millionen Menschen in den USA haben eine Nacht bei extremer Kälte und
heftigem Schneefall ohne Strom verbracht. Der Wintersturm verursachte
zeitweise Stromausfälle in mehr als 4,5 Millionen US-Haushalten, wie
aus Angaben der Webseite poweroutage.us am Dienstagmorgen (MEZ)
hervorging. In sieben Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen.
Die ungewöhnliche Kaltwetterfront soll vom Süden und Osten des Landes
weiter in den Nordosten ziehen.
Texas von Wintersturm am stärksten Betroffen
Am stärksten betroffen war der südliche US-Bundesstaat Texas, wo
mehr als vier Millionen Haushalte zeitweise ohne Strom ausharren
mussten. Die texanische Netzagentur Ercot hatte zuvor rotierende
Abschaltungen von Teilen des Netzes angekündigt, um einen kompletten
Zusammenbruch der Versorgung zu verhindern. Zunächst hatte es
geheißen, es würden etwa zwei Millionen Haushalte betroffen sein.
Gouverneur Greg Abbott teilte mit, die Nationalgarde sei im
Einsatz, um dabei zu helfen, frierende Menschen aus ihren Häusern in
eines der 135 eingerichteten Wärmezentren zu bringen. Es seien rund
3300 Polizisten des Bundesstaats, knapp 600 Angehörige militärischer
Einheiten, Allradfahrzeuge der Forstverwaltung und 700 Schneepflüge
im Einsatz.
Die größte Öl-Raffinerie in den USA in Port Arthur wurde auf
Anweisung des Betreibers Motiva aufgrund der eisigen Temperaturen bis
auf Weiteres geschlossen. In der westlich gelegenen Stadt Abilene
wurde auch die Wasserversorgung eingestellt, wie der US-Sender ABC
berichtete.
In Houston, Texas, mussten Flüge vorrübergehend gestrichen werden.Bild: IMAGO / Xinhua
Biden bewilligt Katastrophenhilfen für betroffene US-Bundesstaaten
Für den Bundesstaat an der Grenze zu Mexiko, der flächenmäßig
fast doppelt so groß ist wie Deutschland, wurde der Notstand
ausgerufen. Auch in Alabama, Oregon, Oklahoma, Kansas, Kentucky und
Mississippi wurde der Notstand erklärt. US-Präsident Joe Biden
bewilligte Unterstützung durch die Katastrophenschutzbehörde Fema.
Der Flughafen der Metropole Houston musste wegen des
Winterwetters zunächst bis Dienstagmittag (Ortszeit) schließen, beim
Airport Dallas Fort Worth gab es zahlreiche Annullierungen, in Austin
wurden am Montag alle Flüge gestrichen. Die Behörden riefen dazu auf,
wegen verschneiter und vereister Straßen in ihren Häusern und
Wohnungen zu bleiben. In Houston forderte Bürgermeister Sylvester
Turner alle Bewohner, die noch Strom haben, dazu auf, ihre Heizungen
zu drosseln, um das Netz zu stabilisieren. Der örtliche
Stromversorger CenterPoint Energy sprach am Montagabend dort von rund
1,2 Millionen Kunden ohne Strom.
Teil der Stromausfälle geht auf eingefrorene Windräder zurück
In weiten Teilen des Bundesstaats mussten die Anwohner mit Schnee
und Eis zurechtkommen. Die "New York Times" und örtliche Medien
berichteten, dass ein Teil der Stromausfälle auf eingefrorene
Windräder zurückzuführen war. Windkraft ist in dem Bundesstaat eine
wichtige Energiequelle. Bürgermeister Turner forderte die Führung des
Bundesstaats auf, die Verantwortung für die "Größenordnung dieser
Stromausfälle" zu übernehmen und eine Erklärung vorzulegen.
Für Mittwoch wird ein weiterer Schneesturm in der Region
erwartet. In zahlreichen betroffenen Städten könnten Corona-Impfungen
nicht wie geplant stattfinden, berichtete CNN.
Auch in Mexiko waren in den Bundesstaaten Nuevo León, Chihuahua,
Coahuila, Tamaulipas, Durango und Zacatecas in der Nacht zum Dienstag
mehrere Hunderttausend Haushalte zeitweise ohne Strom, wie der
staatliche Stromanbieter CFE erklärte.
(vdv/dpa)
Ein russischer Soldat spricht in die Kamera. Hinter ihm jaulen Motoren auf. Vier seiner Kameraden sitzen mit voller Ausrüstung samt Gewehr auf Motorrädern. Stolz präsentieren sie ihre Kriegsrösser, an deren Reifen vertrockneter Schlamm klebt.