International
USA

US-Polizisten feuern 20 Mal auf unbewaffneten Schwarzen

USA

US-Polizisten schießen 20 Mal auf unbewaffneten Schwarzen

22.03.2018, 08:1022.03.2018, 10:19
Mehr «International»

Erneut wird in den USA über den Tod eines Schwarzen durch Polizeikugeln diskutiert. Am Sonntagabend starb der 22-jährige Stephen Clark in seinem Garten in Sacramento, als die Polizei 20 Schüsse auf ihn abgab.

Publik wurde der Fall Mittwochabend, weil das Sacramento Police Departement ein Video des Vorfalls veröffentlichte. Eine Bodycam hat die Szenen festgehalten.

Die zwei Polizisten, welche im Video zu sehen sind, wurden alarmiert, weil ein Mann in der Nachbarschaft angeblich Autoscheiben aufbreche. Auf den Aufnahmen der Bodycam ist zu sehen, wie die Polizisten im Dunkeln in einen Garten rennen und Schutz hinter einer Hauswand suchen. "Zeigen Sie mir Ihre Hände. Halt! Halt!", warnen die Beamten den Verfolgten.

Eine zweite Warnung wird ausgesprochen: "Zeigen Sie mir Ihre Hände!" Und dann auf einmal:

"Waffe, Waffe, Waffe!"

Die Polizisten eröffnen das Feuer, sechs Sekunden lang wird geschossen. Clark stirbt auf der Stelle. Die Beamten haben sich nie als Polizisten identifiziert.

Eine Untersuchung des Tatorts durch die Behörden ergab, dass der Erschossene keine Waffe mit sich trug, sondern lediglich ein Handy. Dies berichtet "The Sacramento Bee". Ob Clark tatsächlich Autoscheiben aufbrach, ist zurzeit noch unklar.

Die Großmutter des Getöteten erhob schwere Vorwürfe gegen die Polizei. "Er soll in seinem eigenen Hof zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen sein? Komm' schon, das hätten sie nicht tun müssen", sagte sie der "Sacramento Bee." Die Bewegung Black Lives Matter sprach von Mord und verlangte schnelle Antworten.

Polizeigewalt in den USA
Laut "Washington Post" wurden im Jahr 2017 in den USA 987 Personen durch die Polizei erschossen – 68 davon waren unbewaffnet. Von diesen waren 30 Personen weiß, 20 schwarz und 13 lateinamerikanischer Abstammung. Zu fünf Personen fehlen die Angaben. Afroamerikaner sind in dieser Statistik überrepräsentiert im Vergleich zur ganzen US-Bevölkerung.

(cma/hd/ap)

USA: Donald Trump vor Gericht – Secret Service plant auch für mögliche Haft

Ex-Präsident Donald Trump ist einmalig. Das darf ihm wohl zugestanden werden. Der voraussichtliche Kandidat der Republikaner für die diesjährige Präsidentschaftswahl lebt in Superlativen. Nicht nur während seiner Amtszeit trat er regelmäßig Staatschef:innen anderer Länder auf die Füße und sorgte international für Irritationen – und hat bis heute Auswirkungen. Zum Beispiel durch seine Aufkündigung des Atomdeals mit dem Iran.

Zur Story