
Demokrat Joe Biden will Donald Trump ablösen.Bild: reuters / KEVIN LAMARQUE
USA
27.09.2020, 08:3727.09.2020, 08:37
US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat
Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, wie Nazi-Propagandaminister
Joseph Goebbels zu lügen. "Er ist so in etwa wie Goebbels. Man
erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie, wiederholt sie,
wiederholt sie – und sie gilt als Allgemeinwissen", sagte Biden in
einem am Samstag ausgestrahlten Interview des TV-Senders MSNBC.
Auslöser war eine Frage nach Trumps Behauptungen, Biden sei ein
Sozialist.
Trump erklärt bei seinen Auftritten häufig, Biden werde "radikalen
Linken" Vorschub leisten, die Amerika zerstören und Chaos in
amerikanische Städte bringen würden. Außerdem behauptet er unter
anderem, Biden und die demokratische Partei setzten auf Briefwahl in
der Hoffnung, dass die Präsidentenwahl am 3. November mit gefälschten
Stimmzetteln manipuliert werde. Goebbels war in der NS-Zeit einer der
engsten Vertrauten von Adolf Hitler und ein Wegbereiter des
Holocaust.
Trump verspricht "unglaublichen Wohlstand"
Ein Trump-Wahlkampfauftritt am Samstagabend war beispielhaft für die
täglichen Attacken auf Biden. "Wenn der schläfrige Joe Biden
Präsident wird", werde es "eine Depression geben wie sie dieses Land
noch nie gesehen hat", sagte Trump auf dem Flughafen von Middlefield
im Bundesstaat Pennsylvania. "Mit uns werden Sie unglaublichen
Wohlstand erleben", versprach er zugleich - im Hintergrund war das
Präsidentenflugzeug zu sehen.
"Biden will Ihre Waffen wegnehmen und Ihre Kinder in Schulen mit
vergifteten antiamerikanischen Lügen indoktrinieren", verkündete
Trump später. Er sprach auch erneut von den "radikalen Linken": "Mein
Opponent wird wie eine Puppe von diesen Leuten kontrolliert, von
diesen wahnsinnigen Leuten." Bidens Kandidaten für den
Vizepräsidenten-Posten, Kamals Harris, nannte er eine "Verrückte".
Die versammelten Trump-Anhänger quittierten die Sätze mit Applaus,
Gelächter und Buh-Rufen, wenn es um die Gegenseite ging. Nach Trumps
häufig wiederholter Behauptung, Amtsvorgänger Barack Obama habe 2016
sein Wahlkampfteam ausspioniert, rief die Menge in Sprechchören:
"Sperrt ihn ein! Sperrt ihn ein!"
(pcl/dpa)
Zum 80. Parteigeburtstag bemüht sich Nordkorea um einen neuen Ton. Das Regime prüft, ob es bei früheren Bestrafungen vielleicht etwas übertrieben hat. Ganz uneigennützig ist das nicht.
Manchmal ist auch die Diktatur ein bisschen dünnhäutig. Zum Beispiel, wenn ein Jubiläum ansteht, insbesondere ein rundes. 80 Jahre Arbeiterpartei, da soll die Stimmung stimmen. Das Volk soll fleißig nicken, lächeln, klatschen, stampfen; das geht besser, wenn man vorher die Akten ein wenig durchlüftet. So jedenfalls scheint man es sich in Nordkorea gedacht zu haben.