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Trump teilt unbeabsichtigt Anti-Trump-Botschaft – wieder eine Panne

President Donald Trump speaks during an event on foster care in the East Room of the at the White House, Thursday, Nov. 13, 2025, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
Donald Trump hat sich in den vergangenen Wochen gleich mehrere Patzer geleistet.Bild: AP / Evan Vucci
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Screenshot-Panne nach Eskalation: Trump teilt unbeabsichtigt Anti-Trump-Botschaft

Der Konflikt zwischen Präsident Donald Trump und mehreren demokratischen Abgeordneten spitzt sich zu. Mitten in den Angriffen auf die Politiker teilte Trump auf Truth Social versehentlich einen Beitrag, der offen zur eigenen Amtsenthebung aufruft.
25.11.2025, 14:2225.11.2025, 14:22

In den USA eskaliert der politische Streit zwischen Präsident Donald Trump und mehreren demokratischen Abgeordneten. Der republikanische Präsident griff in den vergangenen Tagen hart gegen sechs Demokraten durch, die öffentlich dazu aufgerufen hatten, "illegale Befehle" zu verweigern.

Trump warf ihnen daraufhin "Aufruhr" vor, was im Militärrecht mit der Todesstrafe bestraft werden kann.

Mitten in dieser Auseinandersetzung unterlief dem Präsidenten jedoch wieder einmal ein bezeichnender Fehler: Auf seiner Plattform Truth Social teilte er einen Screenshot, der aus einem Anti-Trump-Account stammt und offen dazu aufruft, Trump selbst "ein drittes Mal zu impeachen", also ein Amtsenthebungsverfahren einzuleiten. "The Daily Beast" berichtete als Erstes über den Vorfall.

Trump teilt versehentlich Post, der gegen ihn selbst gerichtet ist

Trump veröffentlichte am Montag mehrere wütende Social-Media-Posts gegen die sechs demokratischen Abgeordneten, unter ihnen der Senator und ehemalige Marineoffizier Mark Kelly. Während er versuchte, Kelly und seine Kolleg:innen für den Aufruf zum Widerstand gegen "illegale Befehle" anzuprangern, passierte ihm ein Fauxpas. Er teilte ein Bild, das erkennbar von einem Account stammt, der "Impeach Trump a 3rd Time" heißt.

ARCHIV - 14.01.2025, USA, Washington: Senator Mark Kelly spricht während der Anhörung des Senatsausschusses für Streitkräfte zur Bestätigung von Verteidigungsminister Hegseth. Im Streit um ein von sec ...
Mark Kelly setzt sich gegen Trumps Politik zur Wehr.Bild: AP / Ben Curtis

Damit verstärkte er unbeabsichtigt exakt die Botschaft, die er eigentlich bekämpfen wollte. Der Screenshot zeigte den demokratischen Senator Mark Kelly, einen ehemaligen Marineoffizier und Astronauten, der als einer der sechs Abgeordneten in dem ursprünglichen Video zu sehen war. Wie "The Daily Beast" berichtet, ist in der vollständigen Ansicht des Posts klar erkennbar, dass der Account offen zur Amtsenthebung Trumps aufruft, Pro-Newsom-Memes teilt und brennende Maga-Kappen zeigt.

Die progressive Plattform Patriot Takes reagierte auf X mit einem sarkastischen Kommentar: "Oh oh. Trump hat versehentlich den Anti-Trump-Account 'Impeach Trump a 3rd Time!' (Trump zum dritten Mal des Amtes entheben!) beworben." Ein User kommentierte darunter: "Opa hat Probleme mit dem Lesen."

"Hängt sie": Trump schockiert mit radikalen Posts

Bereits vergangene Woche beschuldigte Trump die Demokraten öffentlich des Aufruhrs. Der Präsident erklärte, ihre Taten seien "mit dem Tode zu bestrafen". Zusätzliche Empörung löste ein Beitrag aus, den Trump weiterleitete und der die Aufforderung "Hängt sie" enthielt.

Nach massivem Druck erklärte Trump später, dies sei nicht als persönliche Drohung gemeint gewesen, betonte jedoch, die Beteiligten seien "in ernsthaften Schwierigkeiten". Nach Angaben des Weißen Hauses prüfen Pentagon und Justizministerium derzeit mögliche rechtliche Konsequenzen.

Am Montag veröffentlichte Verteidigungsminister Pete Hegseth laut "Daily Beast" eine Erklärung, wonach gegen Kelly "schwerwiegende Vorwürfe von Fehlverhalten" vorliegen. Da Kelly mehr als 20 Jahre aktiv gedient hat und im Rang eines Kapitäns pensioniert wurde, könnte er rechtlich in den aktiven Dienst zurückbeordert werden, um ein mögliches Militärgerichtsverfahren zu prüfen.

Weitere Verwirrung durch Trump diese Woche

Wie "The Daily Beast" schreibt, lobte Trump am Montag früh den Kongressabgeordneten Tim Burchett für einen Auftritt bei "Fox & Friends". Tatsächlich war Burchett an diesem Tag gar nicht in der Sendung zu sehen; der Sender hatte lediglich einen Ausschnitt aus einem Interview vom Sonntag wiederholt. Kritiker:innen bezeichneten den Präsidenten daraufhin als "verwirrt".

Außerdem attackierte Trump parteiintern den Senator Rand Paul, den er in Posts als "sick Wacko" ("kranker Irrer") und "nasty liddle guy" ("fiesen kleinen Typ") beschimpfte. Der Kommunikationsstil des US-Präsidenten sorgt in Washington zunehmend für Unruhe, selbst innerhalb der republikanischen Partei.

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