Donald Trump und sein Top-Virologe Anthony Fauci waren nie beste Freunde. Auch mit dem FBI-Chef Christopher Wray ist das Verhältnis nicht zum Besten bestellt. Der noch amtierende Präsident der USA glaubt, dieser sei Teil einer Verschwörung gegen ihn.
Doch was Trumps Ex-Chefstratege Steve Bannon nun in einem Video fordert, geht noch weit über das hinaus, was der US-Präsident bisher an Hass und Verachtung über die beiden ausgegossen hat. Bannon ruft ganz offen dazu auf, die beiden enthaupten zu lassen – und das ist noch nicht alles.
Trump hatte Bannon 2016 zu seinem Wahlkampfleiter ernannt. Nach Trumps Amtsantritt im Januar 2017 wurde der für seine islamfeindlichen Positionen bekannte Bannon Chefstratege im Weißen Haus. Nach einem Zerwürfnis mit Trump wurde er aber nur rund ein halbes Jahr später wieder entlassen.
Bannon, der als einer der Vordenker der Neuen Rechten gilt, erklärt nun auf Youtube, eine zweite Amtszeit von Trump (die es voraussichtlich nicht geben wird), werde wohl mit der Entlassung von Fauci und Wray starten. Das sei aber noch lange nicht genug.
Ihm sei klar, dass der Präsident ein "gutherziger und guter Mensch" sei, sagt Bannon. Er wolle lieber in die alten Zeiten von Tudor-England zurückgehen, fährt er fort:
Es sei Zeit, mit den Spielchen aufzuhören. "Jagt alles in die Luft, setzt Rick Grenell heute als Interims-Chef des FBI ein", poltert er weiter. Grenell ist der ehemalige US-Botschafter in Deutschland.
Sein Co-Moderator Jack Maxey hält nicht nur nicht dagegen – er pflichtet ihm sogar bei. Gestern sei der Jahrestag einer Hinrichtung von zwei Geschäftsleuten gewesen, die zur Zeit der amerikanischen Revolution mit den Briten kollaboriert hätten.
Das ist ganz nach dem Geschmack des ehemaligen Trump-Strategen. "Die Revolution war keine Art Gartenparty, richtig? Es war ein Bürgerkrieg", versetzt Bannon.
Ab Mai 2021 wird sich der ehemalige Trump-Stratege vor Gericht verantworten müssen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft Bannon und drei weiteren Beschuldigten vor, Geld aus einer Online-Spendenaktion für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko abgezweigt zu haben. Eine Enthauptung droht ihm nach dem Prozess allerdings nicht.
(om)