
Donald Trump befürchtet, die Briefwähler könnten ihn den Sieg kosten.Bild: ap / Brynn Anderson
USA
02.11.2020, 06:3402.11.2020, 18:06
US-Präsident Donald Trump könnte sich
einem Medienbericht zufolge im Fall eines Vorsprungs in der Nacht der
US-Wahl noch vor Ende der Stimmenauszählung zum Sieger erklären. Die
Nachrichtenseite Axios berichtete am Sonntag (Ortszeit) unter
Berufung auf drei ungenannte Quellen, der Republikaner habe
entsprechende Pläne mit Vertrauten besprochen. Wegen der Pandemie
wird eine Rekordzahl an Briefwählern erwartet. Umfragen zufolge
wollen vor allem Anhänger des Demokraten Joe Biden davon Gebrauch
machen. In umkämpften Bundesstaaten wie Pennsylvania können
Briefwahlstimmen noch Tage nach der Wahl ausgezählt werden.
Trump will Wahlergebnis noch in der Nacht
Das könnte dazu führen, dass Trump bei der Wahl in der Nacht zu
Mittwoch vorne liegt, sein Vorsprung sich aber in den Tagen danach in
eine Niederlage verwandelt. Dann würden die Wahlleute in den
Bundesstaaten, in denen sich das Ergebnis dreht, doch nicht Trump,
sondern Biden zugesprochen. Das könnte bei einem knappen Ergebnis
entscheidend sein – der Sieger braucht mindestens 270 der 538
Wahlleute aus den Bundesstaaten.

Bild: www.imago-images.de / tampa bay times
Trump forderte am Sonntag bei einem Wahlkampfauftritt in Dubuque
im Bundesstaat Iowa erneut, ein Wahlergebnis müsse in der Nacht zu
Mittwoch vorliegen. "Das ist immer so gewesen, und so sollte es
sein." Trump behauptet seit Monaten ohne jeden Beleg, dass Briefwahl
Betrug Vorschub leistet. Er bereitet damit nach Ansicht von Kritikern
das Feld dafür, bei einer Niederlage das Ergebnis anzuzweifeln.
Axios berichtete, Trumps Team bereite sich darauf vor, ohne
Grundlage zu behaupten, dass die Demokraten die Wahl "gestohlen"
hätten, sollte sich das Ergebnis in Pennsylvania nach der Wahlnacht
zu Bidens Gunsten drehen. Auch Trump-Wahlkampfberater Jason Miller
warf den Demokraten am Sonntag vor, einen Wahlsieg nach der Wahl
"stehlen" zu wollen. Miller sagte im Sender ABC: "Wir glauben, dass
wir in der Wahlnacht mehr als 290 Wahlleute haben werden." Egal, was
die Demokraten für "Klagen oder was auch immer für einen Unsinn"
versuchen - Trump werde ausreichend Wahlleute haben, um für eine
zweite Amtszeit wiedergewählt zu werden.
(hau/dpa)
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