
Weltweit werden derzeit schon mehrere mögliche Impfstoffe gegen das Coronavirus an Patienten getestet. Bild: dpa / Ralf Hirschberger
International
09.09.2020, 07:2609.09.2020, 07:26
Der Pharmakonzern Astrazeneca
hat die klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff
vorsorglich gestoppt, nachdem bei einem der Teilnehmer
gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Das sei eine
Routinemaßnahme für solche Fälle, teilte das britische Unternehmen in
der Nacht zum Mittwoch mit. "In großen Versuchsreihen treten
Erkrankungen zufällig auf, müssen aber von unabhängiger Seite
untersucht werden, um das gründlich zu überprüfen."
AstraZeneca werde die Untersuchung beschleunigen, damit sich das
Zulassungsverfahren für den Impfstoff so wenig wie möglich verzögere,
hieß es weiter. Bei der Überprüfung geht es letztlich darum
festzustellen, ob die gesundheitlichen Probleme vom Impfstoff
ausgelöst wurden. Während des Stopps sollen keine weiteren
Studien-Teilnehmer geimpft und bisher geimpfte Personen weiterhin
beobachtet werden.
Bei den nicht näher genannten gesundheitlichen Problemen handele
es sich um einen Einzelfall, betonte das Unternehmen. Der Impfstoff
befindet sich unter anderem in den USA in der dritten und
abschließenden Studien-Phase mit mehreren zehntausend Teilnehmern.
AstraZeneca machte keine Angaben zu der Erkrankung. Die "New York
Times" berichtete unter Berufung auf eine informierte Person, dass es
sich bei dem gesundheitlichen Problem um Transverse Myelitis handele
– eine Entzündung, die das Rückenmark treffe und von Vireninfektionen
ausgelöst werden könne. Der von AstraZeneca hergestellte Wirkstoff
AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus
von Schimpansen und soll das Immunsystem auf Trab bringen, damit es
Sars-CoV-2 im Falle einer Infektion unschädlich machen kann.
Impfstoffhersteller versichern: Machen keine Kompromisse bei der Sicherheit
AstraZeneca und acht weitere Pharma- und Biotech-Unternehmen
hatten erst am Dienstag versichert, dass sie bei der Entwicklung
eines Corona-Impfstoffs keine Kompromisse bei der Sicherheit machen
werden. Dieser ungewöhnliche Schritt folgte mit Blick auf Bedenken,
dass es vor allem in den USA politischen Druck zwecks einer
Eil-Zulassung erster Impfstoffe vor der Präsidentenwahl am 3.
November geben könnte.
US-Präsident Donald Trump verspricht fast
täglich, dass es bis Jahresende oder möglicherweise schon bis zur
Wahl einen Impfstoff geben werde.
(se/dpa)
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