Für die SPD-Politikerin Stefanie Hubig geht es von Rheinland-Pfalz nach Berlin. In der neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz (CDU) erhält sie einen Minister-Posten. Die 56-Jährige übernimmt das Justizressort.
Damit wird sie Gegenpart zu CSU-Mann Alexander Dobrindt als Innenminister. Die frühere Richterin und Staatsanwältin war zuvor unter anderem schon Staatssekretärin im Justizministerium.
Hier gibt es alle Infos über Stefanie Hubig:
Stefanie Hubig wurde 1968 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur 1988 zog es sie an die Universität Regensburg für ein Studium der Rechtswissenschaften. 1995 schloss sie es mit dem zweiten Juristischen Staatsexamen erfolgreich ab.
2003 promovierte Hubig mit magna cum laude an der Universität Regensburg zum Dr. jur.
Nach dem Studienabschluss arbeitete Hubig in Bayern als Staatsanwältin und danach als Richterin. 2000 wechselte Hubig als Referentin ins Bundesministerium der Justiz und war dort zunächst in der Abteilung für Zivilrecht und danach im Büro der damaligen Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) sowie als stellvertretende Leiterin des Büros der nachfolgenden Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) tätig.
Dann ging es Schlag auf Schlag.
Ab 2008 war sie in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei tätig. Ein Jahr später übernahm sie die Leitung der Abteilung Strafrecht im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
2014 wurde sie Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Justizminister war damals ihr Parteikollege Heiko Maas. 2016 ernannte Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Hubig zur Ministerin für Bildung.
Lobende Worte kamen von der "Rhein-Zeitung". Hubig sei als Juristin auf Logik und Trennschärfe geeicht. Die Lokalzeitung beschrieb Hubigs Politikstil als "unaufgeregt und sachorientiert". "Sie strahlt kein Alphatier-Gehabe aus", hieß es.
Im Jahr 2020 war sie Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Nun soll sie das Bundesjustizministerium leiten.
Als rheinland-pfälzische Bildungsministerin thematisierte sie die psychische Gesundheit an Schulen. Dazu unterstützte sie unter anderem das Programm "MindMatters" (auf Deutsch: "der Geist ist wichtig").
Laut dem "Westerwald-Kurier" bietet das Programm Lehrkräften Informationen, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen zur Förderung der psychischen Gesundheit in der Schule an.
Bei dem Projekt wirken neben dem Bildungsministerium Rheinland-Pfalz auch die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, Barmer, das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz (PL) und die Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz mit.
2015 gab es reichlich Aufruhr um die sogenannte "Netzpolitik"-Affäre. Blogger:innen des Portals "Netzpolitik.org" hatten über Pläne des Bundesamts für Verfassungsschutz zur Internet-Überwachung berichtet.
Daraufhin leitete der damalige Generalbundesanwalt Harald Range ein Ermittlungsverfahren gegen die Blogger:innen ein. Grund: angeblicher Landesverrat.
Der ehemalige Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) kritisierte das Strafverfahren und wollte es einstellen. Es kam zum Krach zwischen Maas und Range – eine Schlüsselrolle spielte auch Stefanie Hubig.
Als damalige Staatssekretärin soll sie Range angeblich im Auftrag des Ministers am Telefon gedroht haben, er werde entlassen, stelle er das Verfahren nicht ein. Maas und Hubig haben Drohungen dieser Art wiederholt abgestritten.
Im Sommer 2015 stellte sie laut "Die Rheinpfalz" im Rechtsausschuss des Bundestags klar: "Ich habe nie gesagt, ich schmeiße Herrn Range raus oder sein Kopf fällt oder sonst irgendetwas in dieser Art."
Bekannte Zeug:innen oder einen Mitschnitt des Gesprächs gab es nicht.
Stefanie Hubig hat selber keinen Account auf Instagram. Jedoch teilt das rheinland-pfälzische Bildungsministerium reichlich Content über die 56-Jährige.
Stefanie Hubig gibt nicht viel von ihrem Privatleben preis. Es ist nicht öffentlich bekannt, ob Hubig verheiratet ist.
Ebenso wenig ist öffentlich bekannt, ob Hubig Kinder hat.