Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future fordert Siemens auf, einen Auftrag des indischen Adani-Konzerns für eine Kohlemine in Australien abzulehnen.
Dies wäre "ein kleiner Schritt für den Konzern, aber ein großes Zeichen für Australien und den Rest der Welt, der heute und morgen die Klimakrise zu spüren bekommt".
Neubauer und Heubeck betonten, dass Siemens "öffentlich keine Gelegenheit auslässt, sich zu seiner unternehmerischen Verantwortung zu bekennen" und bis 2030 klimaneutral sein will:
Das Milliardenprojekt des indischen Industriekonzerns Adani wird von Umweltschützern seit Jahren heftig bekämpft. Es soll eines der größten Kohlebergwerke der Welt werden und aus fünf Untertageminen sowie sechs Tagebaustätten jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle fördern.
Schon letzten Dezember hatte Siemens nach Protesten angekündigt, die geplante Lieferung einer Zugsignalanlage für die Kohlemine in Australien zu überprüfen. "Ich werde mir die Sache sorgfältig ansehen und mich bald zurückmelden", schrieb Siemens-Chef Joe Kaeser auf Twitter. Ein Sprecher erklärte später, der Konzernchef habe damit insbesondere auf die Kommunikation in den sozialen Medien reagiert.
Kaeser bedankte sich dafür, dass sich die Menschen wegen des Adani-Projekts an ihn gewandt hätten. Es sei ihm nicht bewusst gewesen und er nehme die Sorgen ernst. Allerdings schränkte Kaeser auch ein: "Die Sicht und Entscheidung von Siemens kann sich ändern oder auch nicht", doch die Menschen verdienten eine Antwort.
Siemens machte bisher keine Angaben zum Volumen des Auftrags. Im Umfeld des Konzerns geht man aber davon aus, dass es sich um eine vergleichsweise überschaubare Größenordnung handelt.
In Australien wüten seit Oktober 2018 verheerende Buschbrände. Dabei kamen 25 Menschen in den Flammen ums Leben. Experten machen den Klimawandel für das extreme Ausmaß der Brände verantwortlich – an dem wiederum der CO2-Ausstoß durch Kohleverbrennung einen nicht unerheblichen Anteil haben soll.
(om/afp/dpa)