Bushido trat am Montagvormittag nach Monaten mal wieder öffentlich auf. Wie Bild.de berichtet, erschien der Rapper mit Polizeischutz im Berliner Landgericht. Dort verhandelte man erstmals den Streit zwischen ihm und seinem ehemaligen Freund und Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker. (Bild.de)
Laut dem Bericht trat Bushido selbst vor Gericht auf, während sich Abou-Chaker von seinem Anwalt vertreten ließ, da er noch im Brasilienurlaub gewesen sei. Zuvor hatten maskierte Polizisten den Rapper in den Verhandlungssaal eskortiert.
Die Sicherheitskontrollen am Berliner Landgericht waren verschärft, die Polizei stuft den schwelenden Rechtsstreit zwischen den beiden als gefährlich ein. Man geht davon aus, dass für Bushido eine konkrete Lebensgefahr besteht.
Nach einer knappen halben Stunde war die Verhandlung vorbei. Wegen fehlender Erfolgsaussichten hatte Abou-Chakers Anwalt seinen Antrag zurückgezogen, das Verfahren wurde daraufhin eingestellt. Danach wurde Bushido von Personenschützern wieder aus dem Gericht heraus begleitet.
Laut Bericht geht es um eine ehemalige Immobilienfirma, die Abou-Chaker und Bushido gemeinsam geführt haben sollen. Der Firma gehören demnach rund 100 Wohnungen in Brandenburg. Bushido soll Abou-Chaker im Herbst vergangenen Jahres aus dem Unternehmen ausgeschlossen haben.
Der Vorwurf: Gelder seien unrechtmäßig aus dem Immobilienunternehmen abgezogen worden, das Vertrauensverhältnis sei dadurch unwiderruflich zerrüttet. Seit Februar geht Abou-Chaker juristisch dagegen vor, will Bushido von den Geschäften der Firma ausschließen.
Bushido und Arafat galten jahrelang als unzertrennlich – beruflich sowie privat. Sie waren Nachbarn, zeigten sich gemeinsam in der Öffentlichkeit, nannten sich "Brüder". 2018 hatte Bushido dann bekannt gegeben, dass er sich von Arafat Abou-Chaker trennt. Bereits im August 2017 soll es zum Bruch zwischen dem Rapper und dem Paten des Abou-Chaker-Clans gekommen sein. Arafat soll ihm zuvor Schutz gewährt haben und an den Einnahmen, die Bushidos Musik-Label "Ersguterjunge" abwarf, verdient haben.
Bushido und seine Frau Anna-Maria Ferchichi hatten im vergangenen Herbst in einem Interview des Magazins "Stern" über die Trennung von ihrem langjährigen Geschäftspartner gesprochen. Dabei sagten sie auch, sie fühlten sich bedroht. Bushido gab zu Protokoll, dass er seine Familie abgesichert habe. Seine Frau sagte: "Natürlich haben wir Angst, dass jemand aus Rache auf mich oder meinen Mann schießt. Eigentlich rechnen wir jeden Tag damit."
Am 15. Januar diesen Jahres wurde Abou-Chaker überraschend in einem Gerichtssaal verhaftet. Nach zwei Wochen war er aber schon wieder auf freiem Fuß.
Die Staatsanwaltschaft warf dem Clanchef mit deutscher Staatsangehörigkeit versuchte Anstiftung zur Entführung von Familienangehörigen Bushidos vor. Die Taten sollen geplant worden sein, zur Ausführung sei es aber nicht gekommen. Der Haftbefehl war mit dringendem Tatverdacht sowie mit Flucht- und Verdunkelungsgefahr begründet worden. Wird ein Haftbefehl aufgehoben, gibt es im Regelfall keinen dringenden Tatverdacht mehr.
(as/mit dpa)