Zwei Kaffee bezahlen, aber nur einen trinken – das klingt nach einem schlechten Geschäft, soll aber eine echte Hilfe für Obdachlose und arme Menschen sein.
Ursprünglich stammt der sogenannte "Caffè sospeso" ("gespendeter Kaffee“) aus Neapel. Café-Betreiber und Kunden hatten sich dort vor 100 Jahren auf ein einfaches Rezept geeinigt: Wer sich selbst zu den Gutverdienern zählt, kann an der Kasse einen Kaffee bezahlen, ohne ihn selbst zu trinken.
Nachdem sich das Konzept über soziale Netzwerke verbreitet hatte, zogen Cafés auf der ganzen Welt nach. Unter anderem gibt es "Pending Coffees" in:
Seit die Schülerin Saskia Rüdiger die Idee vor fünf Jahren nach Sachsen geholt hat, machen auch in Deutschland immer mehr Cafés bei der Kampagne mit. Auf der Webseite "suspendedcoffee.de" sind aktuell mehr als 250 Cafés von Aachen bis Wolfsburg verzeichnet.
Inzwischen wurde das Konzept weiterentwickelt. Weil sich viele Kunden nicht trauen, nach einem kostenlosen Kaffee zu fragen, gibt es in manchen Cafés jetzt Kaffee-Gutscheine. Die Gäste können sie gezielt an ärmere Menschen weitergeben.
Mit diesem Modell macht man etwa in Köln gute Erfahrungen.
Wenn am Ende das Jahres Gutscheine überbleiben, verfallen die Kaffees nicht. Die Betreiberin gibt sie dann einfach an Kirchen und gemeinnützige Organisationen weiter. "Und dann kommen schon einige Leute zu uns, die das gerne annehmen.“
Dieser Artikel ist zuerst auf t-online.de erschienen.