Rechte Gegendemonstranten auf der Gay-Pride im Juli in Białystok.bild: imago/marek maliszewski/
International
Das EU-Parlament hat "Hetze" gegen Homosexuelle durch öffentliche Stellen in Polen angeprangert. Die EU-Abgeordneten in Straßburg nahmen am Mittwoch in einer Entschließung Stellung zu "jüngsten Erklärungen zu Zonen in Polen, die frei von der sogenannten 'LGBT-Ideologie' sind". Es handele sich dabei um "Hetze von öffentlichen Stellen und gewählten Amtsträgern" gegen sexuelle Minderheiten, hieß es in der von einer breiten Mehrheit der Parlamentarier angenommenen Entschließung.
Seit Anfang 2019 habe es in Polen mehr als 80 Fälle gegeben, in denen sich Regional- oder Kommunalverwaltungen "LGBT-frei" erklärt hätten, hieß es weiter. Unter anderem sei dazu aufgerufen worden, "auf die Förderung der Toleranz für LGBTI-Personen zu verzichten".
Was war noch LGBTI?
LGBT steht im Englischen für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender, also Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Transgender. Bei "LGBTI" steht das "I" zusätzlich für "intersexuell".
LGBTI* – was steckt hinter dem Kürzel?
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Die Diskriminierung durch polnische Verwaltungen richte sich laut EU-Parlament zudem auch gegen Alleinerziehende. Derartige Hetze sei "aufs Schärfste" zu verurteilen, erklärten die Abgeordneten weiter und forderten die EU-Kommission auf, dies ebenfalls zu tun. Die Entschließung falle in einen "umfassenderen Kontextes von Angriffen gegen die LGBTI-Gemeinschaft in Polen".
Ein breites Bündnis aus Kirche und Politik macht gegen Rechte Homosexueller mobil:
Nationalistischer Aufmarsch in Polen im Oktober in Warschau.
In den vergangenen Monaten war es in Polen mehrmals bei Gay-Pride-Paraden zu gewaltsamen Ausschreitungen von Gegendemonstranten gekommen.
Ein Aktivist berichtet: So massiv ist der Hass auf Homosexuelle
Im Oktober hatte die polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nach einem stark polarisierenden Wahlkampf unter anderem mit Attacken auf sexuelle Minderheiten ihre absolute Mehrheit im polnischen Parlament ausbauen können.
(ts/afp)
Etwas gehen zu lassen, fällt vielen von uns schwer. Manchmal ist es einfach Gewohnheit, Bequemlichkeit oder man hat etwas schlicht lieb gewonnen. Unser Kolumnist ist sich aber sicher: Wir brauchen immer wieder Luft und Raum für Neues.
Ich sitze im Zug auf dem Weg von Köln nach Hamburg und schreibe diese Kolumne. Seit einigen Tagen drücke ich mich ein wenig vor dem Schreiben, denn ich weiß: Wenn ich die Kolumne am Ende in die Redaktion schicke, wird es die letzte "Mental Health To Go"-Kolumne für watson gewesen sein. Damit endet diese Kolumne und das tut weh.