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Luisa Neubauer richtet vor Autogipfel deutliche Worte an Angela Merkel

Luisa Neubauer beim Protest von Fridays for Future vor dem Bundestag.
Luisa Neubauer beim Protest von Fridays for Future vor dem Bundestag.bild: imago images / snapshot
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Vor dem Autogipfel richtet Luisa Neubauer deutliche Worte an Angela Merkel

04.05.2020, 07:3408.06.2020, 18:31
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Vor dem "Autogipfel" im Kanzleramt hat Klimaaktivistin Luisa Neubauer eine Autoprämie als unverantwortlich abgelehnt.

  • Neubauer sagte in Richtung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Der Autogipfel ist jetzt ein Richtungsgipfel, der offen legt, wie ernst der Kanzlerin eine klimaverträgliche, nachhaltige und gerechte Coronapolitik tatsächlich ist."
  • Eine Autoprämie, wie der Branchenverband VDA sie fordere, sei eine "maximal unverantwortliche Idee – ökologisch, aber auch ökonomisch".
  • Eine Entscheidung für die Prämie könne nur fallen, "wenn die Bundesregierung sich von ihrer Verantwortung von jungen und zukünftigen Generationen verabschiedet", sagte Neubauer.

Darum geht's beim Autogipfel

Bundesregierung und Vertreter der Branche wollen am Dienstag über die angespannte Lage der Autobauer und Zulieferer beraten.

Zur Debatte stehen unter anderem neue Kaufanreize – nach der Finanzkrise 2009 hatte es eine "Abwrackprämie" gegeben.

Fridays for Future werde am Dienstag bei Volkswagen in Wolfsburg demonstrieren sowie in Berlin, bei BMW in München und bei Audi in Ingolstadt, kündigte Neubauer an.

Neubeuer fordert "echte Mobilitätstransformation"

Die Fridays-for-Future-Vordenkerin Neubauer sagte, die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass man Krisen ernst nehmen könne, wenn man wirklich wolle. "Damit ändert sich die Ausgangslage für die Klimapolitik", sagte sie.

Ausreden, das Pariser Klima-Abkommen zu verpassen, gebe es nicht mehr. Man könne Menschen, die durch Corona in echte Not gerieten, nicht erklären, dass Konzerne, die zuletzt milliardenschwere Umsätze eingefahren hätten und "dicke Dividenden" verteilten, Steuergelder ohne verbindliche Klimaauflagen bekommen sollten.

"Wem die Jobs wirklich am Herzen liegen, der sorgt dafür, dass die Industrien in Deutschland krisenfest und zukunftssicher werden und sich an die Spielregeln des 21. Jahrhunderts halten", sagte Neubauer. Ziel der Regierung müsse eine "echte Mobilitätstransformation" und der Abschied von fossilen Brennstoffen bis 2035 sein.

(ll/dpa)

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Klimaschutz ist nicht nice to have, sondern zwingend notwendig. Deshalb schreiben Klimaaktivist:innen von Fridays for Future regelmäßig für watson über das, was sie bewegt – und was sich politisch bewegen muss. Es geht um Gerechtigkeit, Zukunft und die Frage, wie wir gemeinsam Lösungen gestalten können. In dieser Woche kommt der Beitrag von Niklas Reinbold.

Sie ist 283 Meter lang, 43 Meter breit und 26 Meter hoch. Vor der Küste Rügens thront seit einiger Zeit die Neptune. Auch wenn es der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um eine römische Gottheit, sondern ein schwimmendes LNG-Terminal.

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